Laut Statistischem Bundesamt haben 91 Prozent der Deutschen bereits bei Amazon bestellt. Wir erklären, wie man dabei sparen kann.
Jo-Jo-Preise nutzen
Einkaufen 2018 funktioniert nach dem Prinzip „Dynamic Pricing“. Händler wie Amazon ändern ihre Preise dutzende Male am Tag. Die Jo-Jo-Preise funktionieren wie an der Tankstelle – wenn die Nachfrage steigt, wird’s teurer. Und so kann ein Smartphone einmal 249 Euro kosten, und einen Tag später schon wieder 329 Euro. Für die dynamischen Preise sorgt eine ausgeklügelte Software, die die Angebote der Konkurrenz im Blick behält, die aber auch nach psychologischen Mustern arbeitet. Denn für größere Anschaffungen wie einen Fernseher nehmen sich Kunden gerne viel Zeit – und bestellen abends oder am Wochenende. Dann sind die Preise am höchsten. Schwächste Tage fürs Online-Shopping sind Montag und Dienstag, speziell am Vormittag. Wer dann bestellt, kommt oft deutlich günstiger weg. Die Vergleichswebsite idealo.de schätzt den durchschnittlichen Preisunterschied zum Beispiel bei Videospielen zwischen Montag und Samstag auf 15 Prozent. Im Extremfall geht das Preis-Jo-Jo aber auch um 260 Prozent nach oben oder unten. Ein Alarm bei Idealo beim Erreichen des Wunschpreises oder der Amazon-Preisverfolger CamelCamelCamel (camelcamelcamel.com) helfen beim Sparen.
Anonym einkaufen
Amazon erkennt seine Kunden, sobald sie die Seite aufrufen. Dank der Cookie-Dateien, die das Surfverhalten im Browser abspeichern, ist dann schon die Startseite personalisiert – mit genau den Produkten, auf die der Käufer als Nächstes Lust haben könnte. Und das hat Folgen. Amazon zeigt seine Suchergebnisse exakt so an, wie es Finanzkraft und Interesse des Käufers an einem Produkt einschätzt. So wandern teurere Artikel in den Ergebnislisten nach oben. Deshalb zahlt es sich aus, den Suchergebnissen auf amazon.de zu misstrauen – und auf Preisvergleichswebsites zu recherchieren. Sie zeigen oft günstigere Amazon-Preise an. Und es lohnt sich auch, zunächst anonym bei Amazon zu suchen. Das funktioniert am einfachsten mit dem Privatsphäre-Modus, den jeder Browser bietet.
Beschwerde
Die einstige Amazon-Tiefpreisgarantie existiert (offiziell) nicht mehr. Wenn Kunden früher ein Produkt kurz nach dem Kauf billiger entdeckt haben, bei Amazon oder bei der Konkurrenz, wurde die Preisdifferenz meist anstandslos erstattet. Doch unter der Hand gibt es solche Gutschriften nach wie vor. Dafür müssen sich Kunden telefonisch an den Amazon-Service (0800-363 84 69) wenden oder auf der Website (bit.ly/amazon-tel) einen Rückruf anfordern. Wer unter Hinweis auf einen günstigeren Preis ankündigt, ein Produkt innerhalb der Rückgabefrist von 30 Tagen zurückzuschicken, bekommt häufig die Differenz gutgeschrieben. So spart sich Amazon die Rückabwicklung.
Teurer per Tablet
Die Software von Amazon und anderen Händlern erkennt nicht nur, wer gerade einkauft – sondern auch, von welchem Gerät aus die Bestellung erfolgt. Und dabei lässt sich immer wieder beobachten, dass die gleichen Artikel beim Einkaufen mit Smartphone oder Tablet teurer sind als beim Shoppen am Computer. Laut WDR und Verbraucherzentrale NRW liegen die Preise mit iPhone und iPad oft besonders hoch. Und wer mit dem Mac bestellt, zahlt manchmal mehr als vom PC aus. Grund: Die Händler gehen davon aus, dass Smartphone-Käufer in Eile sind und weniger gut vergleichen. Und Apple-Nutzer werden für zahlungskräftiger gehalten als Android- oder PC-Besitzer. Wer trotzdem mit Smartphone oder Tablet bestellt, sollte die mobile Website von Amazon nutzen – und nicht die App, die dem Versandhändler noch viel bessere Möglichkeiten bietet, das Suchverhalten nachzuvollziehen.
Auslandskäufe
Amazon ist weltweit vertreten. Und oft sind die Preise auf amazon.com in den USA, auf amazon.co.uk (Großbritannien), amazon.fr (Frankreich), amazon.es (Spanien) oder amazon.it (Italien) günstiger als in Deutschland auf amazon.de. Oder die Auswahl ist größer. Seit Kurzem bietet der Händler diese Option auch ganz offiziell an. Wer von Deutschland aus amazon.com aufruft, sieht auch gleich die voraussichtlichen Kosten für Versand und Zoll. Die deutschen Anmeldedaten gelten bei Amazon länderübergreifend.
Schnäppchen
Sonderangebote und Schnäppchen bietet Amazon auf vielen Plattformen. „Warehouse Deals“ sind zurückgegebene oder minimal gebrauchte Artikel, die unter bit.ly/ware-house-deals zu finden sind. „Amazon renewed“ (bit.ly/aufbereitet) steht für wiederaufbereitete Produkte, die oft kaum von Neuware zu unterscheiden sind. Besonders Apple-Fans werden hier fündig. Weitere Schnäppchenabteilungen bei Amazon sind die „Blitzangebote“ und die Restposten unter amazon.de/deals.
Spar-Abo
Viele Produkte des täglichen Bedarfs, von der Zahnpasta bis hin zu Nudeln oder Küchenschwämmen, gibt es bei Amazon als Spar-Abo (amazon.de/sparabo). Die Ware wird dann automatisch immer wieder zugeschickt – in einem Rhythmus, den der Kunde selbst festlegen kann.
Wer ein Spar-Abo abschließt, zahlt 5 Prozent weniger, ab fünf Abos sind es sogar 15 Prozent. Damit lässt sich gut sparen. Und rechtzeitig vor dem Versand erinnert Amazon per Mail an das Spar-Abo. Wer keinen Nachschub braucht, setzt einmal oder mehrfach aus, zahlt beim nächsten Mal aber trotzdem wieder den reduzierten Preis.