Herbst am Nachthimmel

von Redaktion

Mit Einbruch der immer früher einsetzenden Dunkelheit zeigt sich im Südwesten der Ringplanet Saturn. Er ist zurzeit der einzige helle Wandelstern am Abendhimmel, der gut mit bloßem Auge zu sehen ist. Er hält sich gegenwärtig im Sternbild Schlangenträger auf. Anfang des Monats geht er nach 22 Uhr unter, am Monatsende bereits fast zwei Stunden früher.

Außer Saturn sind die Planeten Uranus und Neptun am Abendhimmel vertreten. Sie sind aber so lichtschwach, dass sie mit bloßem Auge nicht zu sehen sind. Am abendlichen Sternenhimmel macht sich nun der Herbst bemerkbar. Das Sommerdreieck ist nach Westen gerückt. Es setzt sich aus den drei Sternen Wega, Deneb und Atair zusammen. Deneb steht dabei noch zenitnah. Steil über unseren Köpfen sieht man das Himmels-W, die Königin Kassiopeia. Der Große Wagen hingegen rollt tief am Nordhorizont entlang.

Hoch im Süden erblickt man ein großes, markantes Sternenviereck. Es bildet den Hauptteil des Pegasus, dem geflügelten Pferd der Poeten. Das Pegasusquadrat charakterisiert den Herbsthimmel. Denn der Pegasus gilt als Leitsternbild des Herbsthimmels.

Auch Perseus ist als Sternbild vertreten. An das Pegasusquadrat schließt sich die Sternenkette der Andromeda an. In ihr erblickt man ein schwach schimmerndes, längliches Lichtfleckchen. Das ist unsere Nachbarmilchstraße, die Andromedagalaxie in fast drei Millionen Lichtjahren Entfernung. Halbhoch am Osthimmel nimmt der Widder seinen Platz ein. Tief im Süden flackert ein heller Stern, nämlich Fomalhaut im Sternbild Südlicher Fisch. Der Name stammt aus dem Arabischen und heißt so viel wie „Maul des Fisches“.

Venus spielt nach wie vor ihre Rolle als Morgenstern. Allerdings verkürzt sich ihre Sichtbarkeitsdauer merklich. Auch Mars ist am Morgenhimmel zu sehen. Er wird am 5. Oktober von Venus knapp nördlich überholt. Die schmale Sichel des abnehmenden Mondes zieht am 17. am roten Planeten und am 18. an Venus vorbei.

Der Riesenplanet Jupiter hat sich vom Abendhimmel zurückgezogen. Im letzten Oktoberdrittel wird er von der Sonne überholt. Er hält sich am Taghimmel auf und bleibt nachts unter dem Horizont. Auch Merkur zeigt sich nicht. Der flinke Planet wandert am 8. hinter der Sonne vorbei.

Am 5. tritt um 20.40 Uhr die Vollmondphase ein. Der Mond steht dabei im Sternbild Walfisch und überstrahlt alle seine Sterne. In Neumondposition kommt der Erdtrabant am 19. um 21.12 Uhr. Seine Erdnähe erreicht der Mond mit 366 860 Kilometer Distanz am 9., während ihn am 25. in Erdferne 405 150 Kilometer von uns trennen.

Am Sonntag, 29. Oktober, endet die Sommerzeit. Um drei Uhr morgens sind die Uhren um eine Stunde zurückzudrehen. Die Zeit zwischen Sonnenaufgang und -untergang wird im Oktober um zwei Stunden kürzer sein. Hans-Ulrich Keller

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