Annäherung an einen Star

von Redaktion

Lesenswert ((((;

Irgendwie passte er nicht in dieses System mit seinen marktschreierischen Stars – und rangierte doch, nicht zuletzt als Chef der Berliner Philharmoniker, an der Spitze. Mit dem Untertitel „Der stille Revolutionär“ ist eigentlich alles gesagt über Claudio Abbado. Wohl kaum ein Journalist kam dem 2014 gestorbenen Dirigenten so nahe wie Wolfgang Schreiber. Auch deshalb ist diese Biografie lesenswert, die – ganz im Stil des Stars – eine so behutsame wie analytische Annäherung ist. Kaum einen Dirigenten gab und gibt es, der seine Kunst inhaltlich so unterfütterte, auch wenn er kaum darüber redete. Viele Gespräche Schreibers mit Abbado sind eingeflossen in dieses Buch, das mehr Essay ist als streng strukturierte Biografie. Über kleine Redundanzen – Abbados Lust auf „Vertiefung“ taucht fast inflationär auf – liest man gern hinweg.  th

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