Während in den Neunzigern allerorten schmutziger Grunge und
Alternative-Rock gefeiert wurde, gab es eine Parallelbewegung, die klinisch reine Pop-Epochen zitierte. Meist verbargen sich hinter diesen Formationen krawattentragende Oberschüler, die sich vorauseilend als Kunststudenten verstanden. Das führte unter dem Etikettenschwindel „Indie Rock“ später zwar zur Bereicherung der Popmusik – dieses Album erinnert aber eher an die Anfangstage. Ihm haftet ziemlicher Artpop-Mief an, was an den künstlich vertrackten Songstrukturen liegen mag, an der vor sich hergetragenen Kaputtheit und am angefunkten Klangteppich. Sänger John Darnielle übt sich wacker im Reed’schen Nichtgesang und klingt in seinen besten Momenten ansatzweise nach James Taylor. cu