Zurück zur Natur

von Redaktion

Leinwand-Legende Shirley MacLaine feiert heute ihren 85. Geburtstag

VON BARBARA MUNKER

Eine biestige alte Dame, die kurz vor ihrem Ableben nichts dem Zufall überlassen will. Noch zu Lebzeiten gibt sie einen Nachruf in Auftrag – Pech, dass niemand etwas Gutes über die reiche Rentnerin sagen will. So begegnet uns Shirley MacLaine in der Komödie „Zu guter Letzt“. Im wirklichen Leben hat sie, die heute ihren 85. Geburtstag feiert, dieses Problem wohl nicht: Sie wird als Hollywood-Legende verehrt.

Shirley MacLaines einst feuerroter Haarschopf ist in den vergangenen Jahren nur leicht ergraut. Von Ruhestand will die Leinwand-Veteranin nichts wissen. 2018 mischte sie in der Verfilmung von Michael Endes „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ mit. In der Fantasy-Komödie „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ spielte sie die Mutter von Hauptdarsteller Ben Stiller. Zuvor war sie in „Bernie – Leichen pflastern seinen Weg“ als reiche Witwe zu erleben. Auch als Schriftstellerin ist MacLaine aktiv. In „What If…“ sinniert die Esoterikerin über Lebensfragen, auch über das Alter. Und auf ihrer Twitter-Seite befasst sie sich mit den Stichworten „Spiritualität, Erleuchtung, Meditation“.

Die New-Age-Aktivistin redet oft über Sinnfragen und Außerirdische. „Ich lese viel über Prophezeiungen und darüber, wie Menschen solche Vorhersagen aufnehmen. Ich interessiere mich genauso für das Phänomen der Ufos, möchte so viel wie möglich über diese Realität erfahren“, sagte sie einmal im Interview. „Wenn ich mir etwas für die Zukunft wünschen dürfte, wäre es, dass wir Menschen uns vom Materialismus abkehren und uns wieder mehr der Natur zuwenden.“

Aus Hollywood setzte sich der Star früh ab. Shirley MacLaine lebt auf einer Farm in Santa Fé im US-Bundesstaat New Mexico und im kalifornischen Malibu. Die Tochter des Psychologieprofessors Ira Beaty und der Schauspiellehrerin Kathlyn MacLaine nahm früh Ballettunterricht, mit 18 tanzte sie am Broadway. Auch ihr Bruder Warren Beatty wurde zum Filmstar.

In ihrer vor acht Jahren erschienenen Autobiografie „Damit bin ich durch: und weitere Geständnisse“ erzählt MacLaine freimütig von früheren Affären mit Schauspielern, Regisseuren und Politikern. Ihre 1982 geschiedene Ehe mit dem Produzenten Steve Parker hielt zumindest auf dem Papier fast 30 Jahre. Ihr einziges Kind, Tochter Stephanie Sachiko Parker, kam 1956 zur Welt.

Alfred Hitchcock hatte die Schauspielerin 1954 am Broadway erlebt und für seine schwarze Komödie „Immer Ärger mit Harry“ verpflichtet. Sie war eine der begehrtesten Komikerinnen jener Zeit und gewann viele Preise. Auf einen Oscar musste Shirley MacLaine allerdings lange warten: Nach mehreren Nominierungen bekam sie 1984 für die Hauptrolle der kratzbürstigen Mutter Aurora in „Zeit der Zärtlichkeit“ endlich diese Auszeichnung. Es war ihre fünfte Oscar-Nominierung als Hauptdarstellerin. „Das habe ich verdient“, sagte sie damals triumphierend auf der Bühne.

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