Offenbach-Wahnwitz

von Redaktion

Hervorragend (((((

Eine Stratosphären-Bewohnerin ist Jodie Devos. Doch die dünne Luft macht ihr – im Gegensatz zu anderen Sopranistinnen – nichts aus, im Gegenteil: Oberhalb des Notensystems erwacht bei ihr erst die Lust auf die vokale Jonglage. Genau das richtige Rezept für Jacques Offenbach, dem die Belgierin hier huldigt anlässlich des 200. Komponisten-Geburtstags in diesem Jahr. In Zusammenarbeit mit den Ausgrabungsexperten des Palazzetto Bruzane und mit dem Münchner Rundfunkorchester unter Laurent Campellone versammelt Devos auf „Offenbach Colorature“ Arien aus entlegeneren Werken wie „Boule de Neige“, „Les Bavards“ oder „Le Voyage dans la Lunde“. Doch selbst die Olympia aus „Les Contes d’Hoffmann“ klingt wie neu ausgehört. Eine aufgekratzte, sehr stilbewusste Diseuse am Rande des Verzierungswahnsinns.  th

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