Showtreppe inklusive!

von Redaktion

„Prekärotopia“ als Installation und Singspiel im Lenbachhaus

Klassische Definitionen und Gattungsbezeichnungen sind den drei Performance-Künstlerinnen Beate Engl, Leonie Felle und Franka Kaßner von jeher fern. Und so bleiben auch nach einem ersten Einblick hinter die Kulissen von „Prekärotopia“ noch immer eine Reihe von Fragen offen, was das Publikum genau erwarten wird. „Ein prekäres Singspiel, vom utopischen Versuch gemeinsam zu verändern“, so hat das Trio sein kollektiv erarbeitetes Projekt untertitelt, das an diesem Samstag im Lenbachhaus Premiere feiern wird. Musikalisch angesiedelt zwischen Chanson, Punk, revolutionärem Arbeiterlied und naiver Drehorgelmusik. Ein Werk, das sich auf Meyerhold und Brecht beruft, gleichzeitig aber Genrekonventionen des (unterhaltenden) Musiktheaters hinterfragen will. Showtreppe inklusive! Denn von der hatte Franka Kaßner „schon ewig geträumt“, wie sie beim Rundgang durch den Kunstbau augenzwinkernd zugibt.

Im Zentrum von „Prekärotopia“, das die unterschiedlichen Arbeitsweisen der Künstlerinnen ungebremst aufeinandertreffen lässt, finden sich zwölf Lieder. Selbst komponiert und mithilfe von Studenten der HFF filmisch umgesetzt. Die Clips sind ebenso wie eine Reihe klingender Skulpturen täglich bei freiem Eintritt zu besichtigen sein. Noch interessanter dürften allerdings die drei Termine sein, an denen die Macherinnen selbst live performen. Wobei beide Varianten für Kaßner ihren Reiz haben. „Die filmische Ebene unterstützt vor allem die Story. Sie macht noch einmal ein neues Fenster auf, beleuchtet die drei Charaktere, die wir verkörpern, intensiver und erzählt dadurch mehr, als man in rund 40 Minuten auf die Bühne bringen kann. In der Performance werden die Stränge lediglich noch einmal enger miteinander verknüpft.“ TOBIAS HELL

31. März bis 22. April,

Installation 14-20 Uhr;

Aufführungen an diesem Samstag, 5. und 11. April; Eintritt frei.

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