Ein Remake ist immer so eine Sache. In den seltensten Fällen wiederholen die Filmemacher ja einen Stoff, weil er zuvor so ein Desaster war. Künstlerischer Anspruch, das besser zu machen? Fehlanzeige. Stattdessen lautet die Devise: die Sogwirkung eines erfolgreichen Originals nutzen. Bei „Papillon“ gelang das nicht, denn die Neuverfilmung des Gefangenendramas enttäuscht. Das fängt schon bei der Besetzung an: Charlie Hunnam ist viel zu sehr Sonnyboy, als dass man ihm den nach Freiheit lechzenden Henri Charrière abnehmen würde. Wie anders war das bei Steve McQueen, der 1973 den Part übernahm. „Mit Mut zum Hässlichsein warf er sich im Wortsinne in den Dreck“, schrieb unsere Kritikerin bei Kinostart. Schade, dass Regisseur Michael Noer diesen Mut nicht hat. Eine weichgespülte Adaption der Romanvorlage, dazu keine nennenswerten DVD-Extras. Die starke Wirkung verpufft. Mehr Eintagsfliege als Schmetterling. kjk