Ein düsteres Kammerspiel hat Sarah Perry mit ihrem Debütroman „Nach mir die Flut“ verfasst, eine mystische Story, in der die Perspektiven wechseln, die Wahrnehmungen verschwimmen und Wahrheit und Lüge verschmelzen. John Cole, ein Buchhändler ohne Kunden, schließt plötzlich seinen Laden, lässt sein Leben hinter sich und landet nach einer Autopanne im Nirgendwo in einem Haus voller schräger Menschen, die scheinbar auf ihn gewartet haben. Und obwohl ihm schnell klar ist, dass dies ein Missverständnis sein muss, spielt er mit. Warum, bleibt wie so vieles andere in diesem Roman unklar. Auch sein Versuch, mittels Tagebuchaufzeichnungen Licht ins Dunkel zu bringen, scheitert. Leider scheitert daran auch Sarah Perry selbst: Wie John Cole fragt sich der Leser immer wieder, warum er sich diese Geschichte eigentlich antut… mbl