Der Li-La-Launebär

von Redaktion

Rea Garvey liefert erst Radio, dann doch gute Musik

Während draußen das erste Herbstunwetter über München fegt, überschüttet Rea Garvey die Menschen in der fast ausverkauften Olympiahalle mit Liebe und simplen Lebensweisheiten. „Das Leben ist schön“, ruft er. Und: „Es gibt viel mehr gute Menschen auf der Welt als schlechte!“ Und: „Ihr seid die Guten!“ Und: „Heute ist unser Oktoberfest!“

Mei, nett ist er, der Li-La-Launebär aus Irland und er hat zweifellos eine gute Stimme. Doch in der ersten halben Stunde ist trotz Bekanntem wie „Is it love?“ und „Beautiful life“ von Oktoberfeststimmung keine Spur. Stattdessen netter Applaus zur Mainstream-Radiomusik, mehr aber nicht. Da war bei der Vorband, dem fulminanten Duo Ryan Sheridan (Gesang und Gitarre) und Ronan Nolan (Schlagzeug, Cajon), deutlich mehr los – weil viel mehr Feuer.

Okay, mit der Zeit ist es wie im Festzelt: Nach einer Dreiviertelstunde hat der hüpfende und tänzelnde Rea Garvey samt Band mit „Oh my love“ seine Fans dann doch kurz aufgeweckt und zur Das-Leben-ist-schön-Party mitgerissen. Zumindest ein bisserl.

Intensiver und nicht alltäglich wird es, als Rea Garvey nach einer knappen Stunde allein mit Gitarre auf der kleinen Bühne mitten im Publikum singt. Da beweist er, dass er nicht nur Li-La-Launebär kann, sondern tatsächlich gute Musik. Als dann noch Ryan Sheridan und Ronan Nolan hinzukommen und die drei Iren zusammen spielen, wird klar: Dieses Trio sollte auf Clubtour gehen. Unbedingt. Viel viel besser als das Li-La-Laune-Radio auf der großen Bühne. Armin Rösl

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