Kultur in kürze

von Redaktion

Kerkeling engagiert sich für Kunstfreiheit

Zahlreiche Kulturschaffende und Politiker aus Deutschland machen sich mit einer Petition für die Freiheit der Kunst stark. „Das Recht auf freie Meinungsäußerung, die Vielfalt und die Freiheit der Kunst in Europa sind in Gefahr“, heißt es in dem auf der Kampagnenplattform Change.org veröffentlichten Text. Zu den Erstunterzeichnern gehören unter anderen der Entertainer und Autor Hape Kerkeling (Foto: Jens Kalaene/dpa), die Schriftsteller Wladimir Kaminer und Ingo Schulze, die Musiker Inga Humpe und Dirk von Lowtzow, der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, sowie die Grünen-Vorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck. Bis zum Sonntagmittag war mit rund 1350 Unterzeichnern das vorgegebene Ziel von 1500 Unterstützern schon fast erreicht. Veröffentlicht worden war die sogenannte Brüsseler Erklärung am Freitag. Die Initiatoren, die beiden Grünen-Bundestagsabgeordneten Claudia Roth und Erhard Grundl, kritisieren, dass rechtsnationale Regierungen in Österreich, Ungarn und Polen versuchten, die Kreativszene für ihre Zwecke einzuspannen. Auch in Deutschland wollten Vertreter rechtsnationaler und konservativer Parteien, demokratische Werte und die Grundlagen gesellschaftlichen Zusammenlebens mithilfe von Kultur und Kunst zu zerstören.

Die bisherige Intendantin des Tanztheaters Wuppertal Pina Bausch, Adolphe Binder, hat Kritik an ihrer Arbeit zurückgewiesen. Die Entscheidung des Beirats, sie mit sofortiger Wirkung von ihren Aufgaben zu entbinden, „dient nicht der Zukunft des Tanztheaters“, schreibt Binder in einem offenen Brief. Die von der Geschäftsführung gegen sie erhobenen Vorwürfe seien „unhaltbar“. Der Beirat, das Aufsichtsorgan des Theaters, hatte als Reaktion auf anhaltende Querelen beschlossen, sich von Binder zu trennen. Das sei notwendig, „um die Handlungsfähigkeit“ wiederherzustellen, hatte er erklärt. Binder macht in ihrem Brief Geschäftsführer Dirk Hesse schwere Vorwürfe. Er habe sich von Beginn an geweigert, die neue künstlerische Leitung zu akzeptieren.

Ulrich Matthes (59) schätzt Kanzlerin Merkel (CDU) als Theaterfan. „Die Gespräche mit Angela Merkel sind immer besonders ausführlich“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag) und ergänzte: „Wenn nach einer Aufführung des ,Ödipus‘ die Bundeskanzlerin mit mir eine halbe Stunde laut darüber nachdenkt, was ein Kompromiss in der Politik ist, dann ist das hoch spannend.“

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