Kultur in kürze

von Redaktion

Stuttgarter Intendant gegen WM-Boykott

Der Stuttgarter Opernintendant Jossi Wieler sieht ungeachtet des Drucks auf Künstler in Russland keinen Grund für einen politischen Boykott der Fußball-WM. Zugleich sprach der 66-Jährige von einem Skandal, dass der russische Regisseur Kirill Serebrennikow weiter mit Sprechverbot im Hausarrest in Moskau sitzt – während Russland sich als WM-Ausrichter feiert. Wichtig sei aber ein Dialog, um Vertrauen aufzubauen und Dinge zu bewegen. „Ein Boykott der WM würde diesen Dialog verunmöglichen“, sagte Wieler. Die Staatsoper Stuttgart, mehrfach als „Opernhaus des Jahres“ ausgezeichnet, hat zwei Inszenierungen Serebrennikows im Repertoire: „Salome“ und „Hänsel und Gretel“. Letztere konnte der 48-Jährige nicht vollenden, weil er wegen Untreue-Vorwürfen, die er bestreitet, mit Hausarrest (vorerst) bis 19. Juli leben muss.

Die Bayerischen Theatertage soll es künftig nur noch alle zwei Jahre geben – statt wie bisher jährlich. Das gastgebende Haus bekommt gleichzeitig mehr Einfluss auf die Programmgestaltung. Darauf einigten sich die bayerischen Intendanten sowie die Mitglieder im Landesverband Bayern des Deutschen Bühnenvereins am Rande der Theatertage in Fürth. Das nächste Festival findet 2020 am Landestheater in Memmingen statt. Zu den Theatertagen sollen künftig auch Workshops, Symposien und Projektarbeiten gehören. Im Wechsel mit den Theatertagen sind von 2021 an Bayerische Kinder- und Jugendtheatertage geplant.

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