Öffnet die Schatzkammer

von Redaktion

Noch bis zum 17. Juni lockt das Münchner Stadtmuseum mit einem internationalen Gamelan-Festival

Die Münchener Biennale (siehe unten) ist noch voll im Gang, da lugt das nächste Festival ums Eck, das in neue Klangwelten entführt. Besucher des Münchner Stadtmuseums kennen das freilich schon längst. Das indonesische Gamelan mit seinen Gongs, Metallofonen, Trommeln und anderen exotischen Instrumenten, das zu den Schätzen der Musiksammlung am Jakobsplatz zählt. Es handelt sich um mehr als nur ein Ausstellungsstück, sondern um eine regelmäßig bespielte Instrumentengruppe.

Was bisher eher Workshops und Sonderkonzerten vorbehalten war, wächst sich nun zum Gamelan-Musikfestival aus, das bis zum 17. Juni rund 300 Musiker aus aller Welt präsentiert. Spektakulär verspricht bereits der heutige Auftakt zu werden: Um 17 Uhr gibt es ein Treffen der Kulturen am Mariahilfplatz. Hier mischen sich die Klänge der Ensembles Salukat und Kyai Fatahillah mit dem Carillon der dortigen Kirche, die über das größte spielbare Glockenspiel Süddeutschlands verfügt. „Das wird ein spannendes Experiment, bei dem wir selber noch nicht genau wissen, was dabei herauskommen wird“, gibt der Kurator András Varsányi schmunzelnd zu. Aber im Gespräch zeigt er sich ebenso optimistisch wie die Komponisten Dewa Ketut Alit und Iwan Gunawan, deren Werke hier zur Uraufführung kommen. Im Anschluss daran zieht man in einer Prozession Richtung Jakobsplatz, wo am Abend ein Konzert den Auftakt bildet für einen Reigen von Filmen, Musik- und Tanz-Performances quer durch die Stadt.

Publikumsfreundlich sind nicht nur die niedrigen Eintrittspreise, sondern auch das begleitende Symposium und zahlreiche Kurse, bei denen sich die exotische Musiktradition hautnah erleben lässt. Gamelan ist nicht nur Musizieren, es steht auch für Gemeinschaft: Man benötigt mindestens zehn Spieler, die aufeinander reagieren müssen: Dialog mit dem Publikum also erwünscht. tobias hell

Informationen:

www.muenchner- stadtmuseum.de.

Artikel 7 von 7