Patriotische Selbstbeweihräucherung

von Redaktion

Es hätte ein Zeichen gegen sinnlose Kriege werden können. Doch Wes Studis („Heat“) kruder Auftritt auf der Oscar-Bühne bewirkte das Gegenteil. In „Die Verlegerin“ wird der Vietnamkrieg angeprangert. Als Studi erklärte, dass er selbst in diesem Krieg „gedient“ habe, erwartete man als Zuschauer, dass nun die Kritik an den damaligen Verantwortlichen folgen würde. Aber nein, stattdessen gab’s einen Zusammenschnitt der besten US-Antikriegsdramen. Doch so ambitioniert all diese Filme sein mögen – als Studi unter Applaus schwärmte, wie wichtig diese „Kämpfe für die Freiheit“ seien, wurde doch nur eines klar: dass sich die USA noch immer als die Polizei für die ganze Welt sehen – und aus menschenverachtenden, unnötigen Schlachten nichts gelernt haben. So verkommt das Genre des „Antikriegsfilms“ zur patriotischen Selbstbeweihräucherung.

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