Eine Auszeichnung bei den Oscars bedeutet für jeden Film ein Geschenk von schier unschätzbarem Wert: enorme Aufmerksamkeit. Denn mit dem Goldburschen auf dem Plakat lässt sich ordentlich Werbung machen. Da die Politik der Filmverleiher sich aber nicht nur an der Oscar-Nacht ausrichtet, stellt sich für den deutschen Kinofan die Frage, wann er bei uns welchen der ausgezeichneten Filme wo sehen kann. Wir verraten es:
Beim diesjährigen Gewinner, dem vierfach prämierten „Shape of Water“, ist es einfach. Guillermo del Toros Leinwandmärchen ist erst am 15. Februar in den deutschen Kinos angelaufen – und noch immer in vielen Lichtspielhäusern im Programm. Mit dem Rückenwind aus Hollywood wird sich daran auch in den nächsten Wochen nichts ändern. Der Verkaufsstart für DVD und Blu-ray des Films ist derzeit für 31. Juli vorgesehen. Auch „Three Billboards outside Ebbing, Missouri“ mit der großartig spielenden Frances McDormand läuft nach wie vor in unseren Kinos. Doch da Martin McDonaghs Drama bereits am 25. Januar seinen Deutschlandstart hatte, sollten sich alle beeilen, die es auf der großen Leinwand sehen wollen. Fürs Heimkino ist der Film dann von 30. Juni an erhältlich.
Christopher Nolans historischer Kriegsfilm „Dunkirk“, der während der Schlacht von Dünkirchen im Zweiten Weltkrieg spielt, ist in den deutschen Kinos so gut wie abgespielt – und nur noch vereinzelt im Programm vor allem der großen Filmpaläste zu finden. Allerdings sind DVD und Blu-ray bereits auf dem Markt. So ist es auch beim zweiten historischen Drama, das in der Nacht auf Montag zu Oscar-Ehren gekommen ist: Gary Oldman wurde für seine Darstellung des britischen Premierministers Winston Churchill in „Die dunkelste Stunde“ als bester Hauptdarsteller geehrt. Joe Wrights Film, der zu Beginn des Zweiten Weltkriegs angesiedelt ist und Churchills erste Wochen als Premier beleuchtet, läuft zwar noch in manchen Kinos; die Version auf Silberlingen ist allerdings bereits erschienen. Nicht anders ist es beim Science-Fiction-Epos „Blade Runner 2049“ mit Harrison Ford und Ryan Gosling. Regisseur Denis Villeneuve setzt hier den Film seines Kollegen Ridley Scott aus dem Jahr 1982 fort. Dessen „Blade Runner“ nach dem Roman „Träumen Androiden von elektrischen Schafen?“ des US-Autors Philip K. Dick (1928-1982) gilt filmgeschichtlich längst als genreprägend.
Problemlos im Kino zu sehen ist „Call me by your Name“, dessen Deutschlandstart erst am vergangenen Donnerstag war. Wann die Auswertung fürs Heimkino erfolgen wird, ist derzeit noch offen. Lee Unkrichs Animationsfilm „Coco – Lebendiger als das Leben“, der zwei Trophäen gewonnen hat, wird ab 29. März als DVD und Blu-ray zu haben sein. Jordan Peeles „Get out“, ausgezeichnet fürs beste Drehbuch, ist es bereits. Nach wie vor im deutschen Kinoprogramm findet sich „Der seidene Faden“ (DVD-Verkaufsstart: 7. Juni).
Allison Janney gewann den Nebenrollen-Oscar für ihren Auftritt als LaVona Golden, die alkoholkranke Mutter der US-Eislaufhoffnung Tonya Harding. Deren Filmbiografie „I, Tonya“, inszeniert von Craig Gillespie, startet am 22. März in unseren Kinos. Oscar-Lorbeeren gab es auch für die Netflix-Produktion „Ikarus“, die als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde. Regisseur und Amateurradler Bryan Fogel dopt sich im Selbstversuch, um an einem Rennen teilnehmen zu können. Sein Film kann nach wie vor beim Streamingdienst abgerufen werden.
„Eine fantastische Frau“, Sebastián Lelios Oscar-Gewinner aus Chile, läuft noch vereinzelt in den deutschen Kinos – und ist bereits auf DVD und Blu-ray zu haben. Übrigens: Fatih Akins „Aus dem Nichts“, Deutschlands Kandidat in der Kategorie „Bester nicht-englischsprachiger Film“, der es leider nicht in die Endauswahl schaffte, ist nach wie vor im Kino zu sehen. Der DVD-Verkaufsstart ist für 10. Mai geplant.