KULTUR in kürze

von Redaktion

Met suspendiert James Levine

Die New Yorker Metropolitan Opera hat ihren langjährigen Musikdirektor James Levine (Foto: Marty Sohl/ Reuters) wegen massiver Missbrauchsvorwürfe vorerst suspendiert. „Während wir die Ergebnisse der Ermittlungen abwarten, haben wir uns aufgrund der neuen Berichte dazu entschlossen, sofort zu handeln“, teilte das Opernhaus auf Twitter mit. Der 74-jährige Levine werde bei keinerlei Aktivitäten der Met dabei sein, er werde auch die für diese Saison geplanten Auftritte nicht erfüllen. Die Met reagiert damit auf Vorwürfe gegen Levine, er habe Jugendliche missbraucht. Laut Medienberichten soll der Dirigent seit 1985 einen damals 16-Jährigen zu sexuellen Handlungen gezwungen haben. Mittlerweile haben sich sogar noch zwei weitere mutmaßliche Opfer gemeldet. Sie gaben an, Ende der Sechzigerjahre von Levine missbraucht worden zu sein, als sie noch minderjährig waren. Die Met hat nun eine Anwaltskanzlei beauftragt, um den vielen Vorwürfen nachzugehen. Deshalb werde die Zusammenarbeit vorbehaltlich der Ermittlungen auf Eis gelegt, hieß es weiter. Levine sollte ab Silvester eine Neuproduktion von Puccinis „Tosca“ leiten.

Die 68. Berlinale wird mit dem neuen Film von US-Regisseur Wes Anderson eröffnet. Zum Auftakt des Festivals werde am 15. Februar als Weltpremiere Andersons Animationsfilm „Isle of Dogs – Ataris Reise“ gezeigt, teilten die Berliner Filmfestspiele mit. Anderson ist schon ein echter Berlinale-Stammgast. Im internationalen Wettbewerb um den Goldenen Bären zeigte der Texaner bereits drei Filme: „Die Royal Tenenbaums“ (2002), „Die Tiefseetaucher“ (2005) und „Grand Budapest Hotel (2014)“, der den Großen Preis der Jury gewann.

Viola König, scheidende Direktorin des Ethnologischen Museums in Berlin, hat die Planungen für das Humboldt Forum scharf kritisiert. „Zu Beginn haben wir noch als Minigruppe gearbeitet, jeder war zuständig für das Gesamtprojekt“, sagte sie der „Berliner Zeitung“. „Das ist heute anders. Viel mehr Apparat, neue Zuständigkeiten und Interessen, bei denen die Museen allenfalls als Bittsteller antreten können. Darin sehe ich die eigentliche Tragödie.“ König, 2001 zur gestalterischen Planung berufen, war kürzlich in den Ruhestand verabschiedet worden. Auf Wunsch von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hatte 2016 eine Gründungsintendanz um den britischen Museumsmacher Neil MacGregor die Planungen für das Kulturzentrum im rekonstruierten Berliner Schloss übernommen.

Artikel 3 von 6