Kolbermoor – Mit der Amerikanerin Lily Zhang sowie Anastasia Bondareva haben Kolbermoors Verantwortliche für die kommende Tischtennis-Saison schon zwei Spielerinnen. Nun dürfen sie sich sogar noch über einen dritten Neuzugang freuen, denn auch Yaping Ding hat ihre Zusage gegeben, für den amtierenden deutschen Meister zu spielen. „Das ist ein Glücksfall für uns“, erklärt der stellvertretende Abteilungsleiter Günther Lodes den überraschenden Wechsel.
Die 51-Jährige ist im chinesischen Ningbo geboren und war langjähriges Mitglied der chinesischen Nationalmannschaft. Bei zwei Weltmeisterschaften gewann sie jeweils eine Bronzemedaille im Doppel. Die gelernte Industriekauffrau kam 1992 nach Deutschland und war dort bei vier deutschen Vereinen aktiv. Mit Langweid wurde sie zweimal deutscher Meister, mit Dülmen einmal und mit Betzingen holte sie den ETTU-Cup. Zur Saison 2009/ 2010 wechselte sie nach Bingen. Neun Jahre war die aktuelle Nummer vier der deutschen Rangliste beim rheinland-pfälzischen Club unter Vertrag und absolvierte dabei 290 Spiele sowie zahlreiche Begegnungen im Pokal. Im letztjährigen Play-off-Finale musste sich Kristin Lang gleich zweimal geschlagen geben, ehe sie im dritten Spiel mit 3:1 die Oberhand behielt.
In der laufenden Saison spielte sie für Metz TT in der französischen Liga. Lodes: „Sie wollte nach ihrem Weggang in Bingen woanders spielen. Da bot sich Metz an, wo sie sogar in der Champions League aktiv war. Ihr behagten allerdings die Spiele unter der Woche nicht.“ Dass sie trotz ihres Alters immer noch zu den besten Spielerinnen zählt, stellte sie kürzlich unter Beweis, als sie die Österreicherin Sofia Polcanova, die Nummer 17 der Weltrangliste ist, schlug. Lodes sieht die Verpflichtung auch noch aus einem anderen Aspekt: „Wir können jetzt auch einmal taktisch aufstellen und auch schauen, dass Anastasia Bondareva, die ja erst 16 Jahre ist, nicht überfordert wird. Yaping Ding ist wie Svetlana Ganina Abwehrspielerin und soll im hinteren Paarkreuz die nötigen Punkte für uns holen. Wir sind so gut wie noch nie aufgestellt“, sagt er.eg