Berlin – Was für eine faustdicke Überraschung: Markus Jell (Altfraunhofen/MSC Teisendorf) hat sich bei der deutschen Eisspeedway-Meisterschaft in Berlin den Titel geholt. Er verwies alle arrivierten Grand-Prix-Piloten aus Deutschland auf die Plätze. Weil Hans Weber (Schliersee) Vizemeister wurde, gab es sogar einen Doppelsieg für die Fahrer des Inn-Isar-Racing-Teams des MSC Teisendorf.
Und dahinter folgte die nächste faustdicke Überraschung: Franz Mayerbüchler (Inzell) holte sich Bronze. Der 25-Jährige, der in dieser Saison nur einen echten Wettkampf (in Weißenbach) bestreiten konnte, hatte schon vorher auf „die passende Tagesform“ spekuliert. Und die passte tatsächlich im Horst-Dohm-Eisstadion. Darüber, dass er von Beginn an gut dabei war, „habe ich mir nicht viele Gedanken gemacht. Ich habe nur von Lauf zu Lauf gedacht“. Das klappte gut. Natürlich habe er auch das nötige Quäntchen Glück gehabt, weiß Mayerbüchler – aber er nutzte eben auch seine Chance.
Das kann man auch von Markus Jell sagen, der alle fünf Läufe gewann. Zwar konnte Titelkontrahent Hans Weber im direkten Duell nur mit seiner Ersatzmaschine antreten, „aber trotzdem ist der Markus wirklich stark gefahren“, lobt auch Stefan Pletschacher. Der Ruhpoldinger hatte – wie befürchtet – wieder Probleme mit seinem linken Unterarm, was an einem eingeklemmten Nerv liegt. „In meinem dritten Lauf hatte ich ab der dritten Runde wieder ein Taubheitsgefühl im Arm“, berichtet der 40-Jährige. Letztlich wurde der Grand-Prix-Pilot mit elf Punkten Fünfter, punktgleich mit dem DM-Vierten Max Niedermaier.
Titelverteidiger Niedermaier selbst war in seinem ersten Lauf gestürzt – auch, weil das Eis sehr hart war. So konnte er nicht wie erhofft voll in den Titelkampf eingreifen, zeigte aber mit elf Punkten aus den folgenden vier Läufen wiederum eine starke Leistung.
Das harte Eis wurde auch zum Problem für Luca Bauer (Reit im Winkl). Der EM-Dritte fuhr im ersten Lauf auf der Außenbahn, „und da ist mir dann das Hinterradl weggerutscht, das war so ähnlich wie beim Max“, berichtet der 20-Jährige. „Bei dem harten Eis kommen die Spikes nicht so gut ins Eis rein, und gerade auf der Außenbahn ist man dann gleich mal zu schnell dran.“ Bauer stürzte.
Am letzten Samstag ging es in Berlin mit dem Grand Prix 5 weiter, am gestrigen Sonntag stand dann im Horst-Dohm-Stadion der Grand Prix 6 auf dem Programm. Es folgt dann in der Inzeller Max-Aicher-Arena vom 15. bis 17. März die nächste Grand-Prix–Veranstaltung. who