Vier Starts, vier Siege

von Redaktion

Jessica von Bredow-Werndl siegt in Genf, ihr Bruder Benjamin Werndl in Salzburg

Genf/Salzburg – Vier Starts, vier Siege – selten waren Jessica von Bredow-Werndl und ihr Bruder Benjamin Werndl so erfolgreich wie in den vergangenen Tagen. Gleich beim ersten Turnierauftritt von TSF Dalera BB nach den Weltreiterspielen setzte von Bredow-Werndl die Stärken ihrer Championatspartnerin meisterhaft in Szene und landete einen Überraschungscoup. Beim hochklassig besetzten Fünf-Sterne-CDI in Genf/Schweiz gewann das Teamweltmeister-Paar den Grand Prix mit 79,217 Prozent – eine neue persönliche Bestleistung für die Aubenhausenerin.

Am nächsten Tag bewies das Duo in der Kür zur Musik aus dem Film „La La Land“ erneut Weltklasse. TSF Dalera BB hat seit Tryon noch einmal deutlich an Sicherheit, Kraft und Ausdruck gewonnen. Die Gesamtnote von 84,075 Prozent ist die bisher beste Bewertung der charismatischen Stute. Isabell Werth musste sich mit Emilio in beiden Prüfungen mit Platz zwei begnügen.

„Dalera ist ein Superstar. Sie hat alle Möglichkeiten“, schwärmte die 32-jährige Olympiakaderreiterin. Die elfjährige Easy-Game-Tochter hat eine außergewöhnliche Entwicklung hinter sich. Erst vor einem knappen Jahr gewann sie das Finale des Louisdor Preises für Grand-Prix-Nachwuchspferde. Im März ging die Dunkelbraune den ersten langen Grand Prix ihres Lebens und siegte auf Anhieb. Knapp drei Monate später errang von Bredow-Werndl mit dem „Grand Prix-Baby“ überraschend Bronze bei den deutschen Meisterschaften in Balve. Beim CHIO Aachen trug das Paar bereits zum Sieg der deutschen Mannschaft im Nationenpreis bei. Im August erfüllte sich für die Aubenhausenerin mit der Team-Goldmedaille bei den Weltreiterspielen ein Kindheitstraum. Auch im kommenden Jahr möchte die Championatskaderreiterin bei den Europameisterschaften gerne wieder für die Mannschaft nominiert werden. Mit den beiden Fünf-Sterne-Siegen in Genf ist sie diesem Ziel ein Stück nähergekommen.

Benjamin Werndl ist dabei, einen Startplatz für das Weltcup-Finale in Göteborg zu erobern. Beim internationalen Hallenreitturnier in Salzburg/Österreich, den Amadeus Horse Indoors, setzte sich der 34-Jährige mit seinem Spitzenpferd Daily Mirror gegen starke Konkurrenz durch. Den Grand Prix gewann der Bundeskader-Reiter auf seinem dynamischen Damon-Hill-Sohn mit 74,783 Prozent. Teamweltmeisterin Dorothee Schneider mit ihrer Nachwuchshoffnung Faustus und der Schwede Patrik Kittel mit Delatio rangierten knapp dahinter. Die Kür zelebrierten Werndl und sein „Ken“ mit viel Ausdruck und auf technisch hohem Niveau. Mit 80,790 Prozent gelang es dem Paar zum zweiten Mal, in die 80-Prozent-Liga vorzudringen. Der Sieg vor Kittel und Schneider machte den Aubenhausener dennoch erst einmal sprachlos. „Es ist mir eine Ehre, gegen so großartige Reiter starten zu dürfen. Und dann noch zu siegen. Das ist einer meiner größten Erfolge bisher“, erklärte Werndl und strahlte.

Nach der fünften Station der Westeuropa League liegt der Berufsreiter im Zwischenstand gemeinsam mit Dorothee Schneider in Führung. Da Isabell Werth als Titelverteidigerin bereits gesetzt ist, dürfen nur zwei weitere Deutsche am Finale teilnehmen. Noch stehen fünf Stationen aus, und auch Helen Langehanenberg und Fabienne Müller-Lütkemeier werden weiter Punkte sammeln.

Am kommenden Wochenende wird sich der Turniertross der Werndls gen Norden in Bewegung setzen. Jessica von Bredow-Werndl verabschiedet ihren langjährigen Championatspartner Unee BB in der Frankfurter Festhalle offiziell in den Ruhestand und startet mit Zaire im Vier-Sterne-CDI. Benjamin Werndl steht mit Famoso im Finale des Louisdor Preises und mit Sagami in der Endrunde des Nürnberger Burg-Pokals. Die beiden wichtigsten deutschen Turnierserien für Nachwuchspferde gelten als Sprungbrett in den Spitzensport. sn

Artikel 4 von 24