„Beim Schießen fehlt es etwas in Deutschland“

von Redaktion

Engelbert Sklorz startet als neuer Biathlon-Stützpunkt-Trainer mit seinen Athleten in die Saison

Ruhpolding – Kommendes Wochenende beginnt für die heimischen Nachwuchsbiathleten die Wettkampfserie im Deutschlandpokal. Zum Auftakt geht es nach Martell in Südtirol. Zuständig für die Sportler ist in dieser Saison Engelbert Sklorz. Der 53-Jährige ist Nachfolger von Isidor Scheurl, der zum Disziplintrainer der Herren-Nationalmannschaft aufstieg. Unterstützung bekommt Sklorz vom ehemaligen Weltcupbiathleten Florian Graf, Tamara Lankes und Niklas Kellerer. Die erste Bewährungsprobe brachten sie beim Alpenpokal in Obertilliach bereits hinter sich. „Wir waren noch nicht oft auf Schnee, da war der Wettkampf ein guter Test“, so der Trainer. Auf dem Programm standen zwei Sprintrennen. In der Jugend 1 über 7,5 Kilometer erreichte Florian Stasswender vom SC Vachendorf einen Sieg und einen vierten Platz. Johanna Puff vom SC Bayrischzell, die am Stützpunkt Ruhpolding trainiert, kam über sechs Kilometer auf den zweiten und siebten Platz. Bei den Junioren über zehn Kilometer wurde Lucas Lechner vom SC Ruhpolding dritter. „Das war das Herantasten, wichtig wird kommendes Wochenende. Das ist die erste Standortbestimmung“, so Sklorz. Der 53-Jährige war bis 1990 als Biathlet aktiv, acht Jahre zuvor begann er seine Laufbahn bei der damaligen Bundesgrenzschutz-Sportschule in Bad Endorf. Nach seiner Karriere stieg er ins Trainergeschäft ein und machte eine Ausbildung zum Diplomtrainer. Gleichzeitig durchlief er im Sportschützenbereich alle Lizenzen. „Schießen ist mein Steckenpferd“, erzählt er. Von den Sportschützen kann er sich viel für seine Arbeit im Biathlonbereich abschauen.

Bereits Erfahrungen gesammelt

Erfahrungen als Trainer sammelte er bereits bei Scheurl im Nachwuchs. Auch war er beim DSV als Skitechniker, Schießtrainer und Trainer im C-Kader tätig. Dem deutschen Skiverband kehrte er allerdings den Rücken, weil einiges nicht passte. Eine Rückkehr ist aber nicht ausgeschlossen. Seine Arbeit mit dem Nachwuchs am Stützpunkt begann er im Frühjahr. Dabei muss er einiges beachten: „Die Jüngeren muss ich quasi in die Schuhe reinstellen, vor allem was die Sicherheit beim Schießen betrifft. Im Prinzip heißt es aber auch, altersgerecht trainieren.“ Wichtig ist ihm das Schießen: „Da fehlt es etwas in Deutschland. Ich habe mich viel mit Laser- und Infrarot-Technik befasst. Da kann man gute Schießanalysen machen. In diesem Bereich bin ich einer von wenigen.“ Wichtig ist es ihm dabei, Schießen und Laufen unter einen Hut zu bringen. Biathlon ist ein reiner Wettkampfsport, das heißt, irgendwann wird sich die Spreu vom Weizen trennen. Nur die guten werden ihren Weg machen. Daher ist es wichtig, dass die jungen Athleten bei den Behörden wie Bundeswehr, Zoll oder Polizei unterkommen.

„Wir können

nicht zaubern“

„Wir können nicht zaubern“, sagt er auf die Frage, welche Sportler es letztendlich schaffen. „Hier in Ruhpolding sind einige Talente mit guten Perspektiven da. Manche brechen aber auf dem Weg zur Spitze weg, da sie plötzlich andere Interessen haben“, bedauert er. Ob er ein strenger Trainer sei, das sollen seine Sportler beurteilen, meint Sklorz. Ich verfolge meine Linie, bin aber auch bereit, alles abzusprechen. Auf alle Fälle versuche ich, jedem meiner Sportler was beizubringen“, sagt er abschließend. shu.

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