Spitzenreiter für kurze Zeit

von Redaktion

Starbulls-Statistik Für 20 Minuten ganz vorne – Aktuelle Probleme im Schlussdrittel

Rund 20 Minuten und kurz danach noch einmal 28 Sekunden waren die Starbulls am Sonntag „virtueller Tabellenführer“, als sie im absoluten Spitzenspiel (Zweiter gegen Ersten) zweimal in Führung lagen. Dass es dann in der echten Tabelle doch nicht reichte, lag nicht an den üblichen Regensburger Topspielern wie Gajowski oder Divis (obwohl diese am Winning Goal durch Leo Tausch maßgeblich beteiligt waren), sondern an einem Nobody: Eisbären-Verteidiger Andre Bühler, letzte Saison noch für Füssen in der Bayernliga tätig, sorgte mit einem Schlagschuss und einem Schlenzer von der blauen Linie überhaupt erst dafür, dass sein Team nach 0:2- und 2:3-Rückständen wieder ins Spiel zurückkam.

Teil der Ereignisse waren die wohl verrücktesten 39 Sekunden der laufenden Spielzeit. Den Regensburger Ausgleich zum 2:2 egalisierte Dominik Daxlberger nur elf Sekunden (!) später, worauf die Gäste nach weiteren 28 Sekunden erneut ausgleichen konnten. Überhaupt sorgten sie, nachdem sie 35 Minuten lang immer wieder an Lukas Steinhauer oder seinen wirklich stark spielenden Kameraden gescheitert waren, für zwei Saison-Bestleistungen. Noch kein Kontrahent hatte es bisher geschafft, gegen die Starbulls drei Treffer binnen 6:03 Minuten beziehungsweise vier innerhalb von 16:34 Minuten zu erzielen.

Ganz abgesehen von den spektakulären Minuten war es auch in torlosen Phasen ein grandioses Spiel, und man konnte erkennen, warum diese beiden Teams zu dem Zeitpunkt neun Punkte Vorsprung vor dem Tabellendritten innehatten. Dem Niveau des Spieles (auch das muss einmal erwähnt werden) passte sich auch Schiedsrichter Kohlmüller (neu in Rosenheim) an, der die Geschehnisse auf wohltuende Weise laufen ließ und die Unterscheidung zwischen hartem und unfairem Einsteigen jederzeit richtig traf. Welch ein Unterschied zu dem, was Herren wie Aumüller, Oswald oder Gogulla in dieser Saison in Rosenheim schon gezeigt hatten!

Doch zurück zu den Spielern. Zum zweiten Mal in Folge schafften es Manuel Koflers Jungs nicht auf eigenem Eis einen Zwei-Tore-Vorsprung über die Zeit zu bringen. Gegen Landshut gab es wenigstens einen Punkt, diesmal gar keinen.

Was auffällt: Bis vor zwei Wochen waren die Starbulls das mit Abstand beste Team bei personellem Gleichstand. Nur zweimal in den ersten 18 Matches ließen sie in dieser Konstellation mehr als zwei Gegentore zu (auswärts überhaupt nicht), in den letzten vier Spielen dagegen drei in Weiden und je vier in Sonthofen sowie gegen Landshut und Regensburg. Und lediglich in Sonthofen konnten sie mit sieben selbst erzielten Treffern bei Fünf gegen Fünf dies erfolgreich kompensieren. Natürlich ist es nicht sehr hilfreich, dass in den letzten Spielen vier oder fünf Stammspieler fehlten, aber immerhin konnten mit den DNL-Spielern Tomas Kukla (erstes Tor im ersten Spiel) und Henry Wellhausen (erstes Assist im vierten Spiel) zwei Youngsters ihre ersten Erfolgserlebnisse bei den „Großen“ feiern.

Die Großen, das waren beim 8:5 in Sonthofen zweifellos Viteszlav Bilek, Dominik Daxlberger und Manuel Neumann. Alle drei kamen im Allgäu auf jeweils vier Scorerpunkte. Da fühlte sich der Statistiker schon fast an den 28. Januar 2018 erinnert, als in Bileks Rosenheim-Debüt drei Spieler gleich je sechs Scorerpunkte sammelten: Bilek selbst, der kurz zuvor verpflichtete Chase Witala und Michael Fröhlich, die beide nicht nur am Sonntag schmerzlich vermisst wurden. Ach ja, der Gegner damals, als es am Schluss 10:1 für die Starbulls hieß: Regensburg. Wie sich die Zeiten ändern! Nur acht Spieler der 22 vom Sonntag standen bei dem Debakel damals für Regensburg auf dem Eis.

Gefahr droht in der 46. und 47. Minute

Fünfmal in den letzten sieben Partien hatte der Gegner im Schlussdrittel die Nase vorn! Das letzte Mal, dass die Starbulls in dieser Phase dominierten, war in Garmisch, als sie einen 0:2-Rückstand in einen 3:2-Sieg verwandelten. Kurioserweise lässt sich das Unheil dabei an der 46. und 47. Minute festmachen. In diesen beiden Spielminuten fiel der „doppelte“ Ausgleich der Regensburger, erzielten Weiden und Sonthofen je einen Treffer (allerdings folgenlos), startete Landshut seine Aufholjagd und schoss Peiting den zwischenzeitlichen Ausgleich. Vielleicht sollte Kofler in Zukunft eine zweiminütige Auszeit beantragen!

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