Rosenheim – Haben die Rosenheimer Eishockeyspieler gestern Abend im Oberliga-Eishockeyderby gegen Landhut den Sieg beziehungsweise zwei Punkte verschenkt? Man könnte es vermuten, denn die Starbulls führten mit 3:1 und 4:2, doch die Landshuter gaben nicht auf. Sie ließen sich auch durch zwei weitere verletzte Spieler (Abstreiter und Alt), die ins Krankenhaus mussten, nicht aus der Bahn werfen, kamen zurück und siegten am Ende nicht einmal unverdient mit 5:4 (1:1/1:2/2:1/1:0) nach Verlängerung.
„Riesenkompliment an meine Mannschaft, die als Team großartig gekämpft und auch noch sehr gut Eishockey gespielt hat. Die Moral war unwahrscheinlich und ich bin total stolz auf meins Spieler“, freute sich Landshuts Trainer Axel Kammerer zurecht über den Erfolg. Der Landshuter Trainer sah wie sein Gegenüber Manuel Kofler „ein überragendes Eishockeyspiel vor einer grandiosen Kulisse“.
Starbulls-Coach Kofler war nach dem Spiel „einfach nur enttäuscht, dass wir das Derby verloren haben. Mir tut es für meine Mannschaft und unsere Fans leid, aber wir haben viele Kleinigkeiten falsch gemacht und leichte Scheibenverluste gehabt.“ Außerdem habe seine Mannschaft bei zweimaliger Führung trotz guter Chancen den Sack nicht zugemacht.
Allerdings hatte auch Landshut viele Torschüsse und „da scheiterten wir immer wieder am starken Rosenheimer Keeper Steinhauer“, analysierte Kammerer.
Die 4750 Zuschauer im ausverkauften Rosenheimer Eisstadion sahen einige unglückliche und kuriose Treffer. Höhepunkt war dabei wohl das „Kopfpuck“-Tor von Dusan Frosch zur zwischenzeitlichen 3:1-Führung. Ein Schuss von Kapitän Tobias Draxinger, gestern Abend einer der Unglücksraben im Rosenheimer Team, traf nur den Pfosten, der Abpraller sprang Frosch an den Kopf und von da kullerte die Scheibe über die Linie. Glück für die Rosenheimer, die aber auch zweimal Pech hatten, als der Puck zweimal von Draxingers Schlittschuh ins Rosenheimer Tor sprang. Zum 2:3-Anschlusstreffer Sekunden vor Ende des zweiten Drittels und zum 4:4-Ausgleich.
Die Partie hielt was sie im, Vorfeld versprach. Harte Zweikämpfe., hohes Tempo, Super-Stimmung und leider ein Schiedsrichter, der nicht immer Herr der Lage war und mit Sicherheit keim Heimschiedsrichter war. Die Partie verloren haben die Rosenheimer allerdings selbst. Zum Beispiel, weil der erste Sturm von Rosenheim mit Frosch, Daxelberger und Bilek bei vier Gegentoren im Spiel Fünf gegen Fünf auf dem Eis stand.
Die Partie begann mit einem Paukenschlag, denn nach zehn Sekunden führten die Gäste mit 1:0, als ein Abpraller den Weg ins Tor fand. Und die Partie endete mit einem Paukenschlag, als Schmidpeter nach einem tollen Zuspiel von Horava den Siegtreffer in der Verlängerung erzielte. Danach jubelten nur noch die Landshuter mit ihren mitgereisten Fans. bz