Jetzt hat es auch die Starbulls Rosenheim erwischt: Im sechsten Spiel der Saison in der Eishockey-Oberliga Süd blieben die Rosenheimer erstmals ohne Punkte. Im Heim-Derby gegen den SC Riessersee mussten sich die Starbulls vor über 3000 Zuschauern mit 1:3 geschlagen geben.
„Die drei Punkte gehen verdient nach Garmisch“, musste Rosenheims Trainer Manuel Kofler nach dem Spiel feststellen. Er sprach – wie auch sein Trainerkollege Toni Söderholm von einem „guten Spiel“, das Ergebnis behagte ihm allerdings nicht so: „Ich bin nicht glücklich, wie’s gelaufen ist.“ Söderholm hingegen jubilierte nach dem glanzvollen Auftritt seiner Truppe: „Für mich war das ein schönes Erlebnis.“
Schnelles Spiel
Die Rosenheimer Fans waren sicherlich ob des Resultats enttäuscht, der neutrale Eishockey-Fan war voll auf seine Kosten gekommen: Er sah ein unglaublich schnelles, intensives, aber auch fair geführtes Match mit läuferisch und spielerisch starken Gästen und einer kämpferisch sehr gut dagegenhaltenden Starbulls-Mannschaft, die im letzten Drittel dem Sieg etwas näher war, durch einen bitteren Schnitzer dann aber ins Hintertreffen geriet.
Verdient, wie eingangs schon von Kofler erwähnt, war der Erfolg für die Gäste aber allemal. Garmisch beeindruckte mit brutalem Forechecking, das immer währende Anlaufen brachte die Rosenheimer desöfteren aus dem Rhythmus. Söderholms Truppe fabrizierte ein „geordnetes Chaos“ auf dem Eis, schnappte sich jede freie Scheibe und jeden Abpraller und die Starbulls hatten damit ihre liebe Mühe. „Wir sind nicht so gut reingekommen“, meinte Kofler und sprach von Stockfehlern, die allerdings auch durch die ständigen Attacken provoziert wurden. Die Riesserseer Führung durch den schwedischen Neuzugang Martin Naenfeldt war verdient, auch wenn die Starbulls ebenfalls Chancen hatten.
Im zweiten Drittel ging’s zunächst so weiter, ehe die Hausherren besser ins Spiel kamen. Herrlich herausgespielt war der Ausgleich durch Maxi Vollmayer im Powerplay, dem ein schöner Pass von Dusan Frosch vorausging – zur zweiten Pause war das Unentschieden verdient. „Wir haben besser auf den Körper gespielt“, meinte Kofler.
Der letzte Abschnitt brachte Chancen auf beiden Seiten. Tobias Eder traf für die Gäste die Latte, Michael Baindl scheiterte am starken Tormann Daniel Fießinger. Und gerade, als Rosenheim etwas mehr am Drücker war, verlor Niki Meier an der blauen Linie die Scheibe – und dann ging’s schnell: Florian Vollmer zog wuchtig ab und brachte die Werdenfelser erneut in Führung. „Wir haben dann nochmal alles probiert, es hat aber nicht mehr gereicht“, sagte Kofler. Die hundertprozentige Ausgleichschance war nicht mehr gegeben, als Lukas Steinhauer den Kasten gegen einen sechsten Feldspieler verließ, nutzte Tobias Eder die Gelegenheit und traf zur Entscheidung ins verwaiste Gehäuse. tn