Das Interview

Franz Steer ein Sechziger

von Redaktion

Landshut – Es ist ein Old-Star-Game und der Augsburger Harry Birk fährt alleine aufs Tor zu. Da kommt von hinten Franz Steer und holt ihn von den Beinen. Birk schimpft „Hey! Was soll das? Das ist doch alles nur Spaß.“ Steer schüttelt den Kopf. „Egal, was das hier ist: Bei uns fährt keiner alleine aufs Tor zu.“ Das ist Franz Steer, wie er leibt und lebt. Heute, Samstag, wird der Landshuter, der von Februar 2008 an über neun Jahre bei den Starbulls Rosenheim Trainer war, mit der Mannschaft von der Oberliga in die 2. Bundesliga aufgestiegen ist und den DEB-Pokal gewann, 60 Jahre alt. Willi Lüdeking von den Eishockey News und Mitarbeiter der OVB-Heimatzeitungen, führte ein Gespräch mit Steer.

Heute ist Ihr großer Tag. Wer kommt von der Eishockey-Prominenz?

Nicht viele. Erich Kühnhackl wird da sein. Thomas Schinko. Aber es gibt da nicht mehr so viele meiner ehemaligen Weggefährten, die im Eishockey unterwegs sind.

Können Sie überhaupt richtig feiern? Offiziell sind Sie noch in Dresden unter Vertrag. Das heißt, Sie können für die anstehende Saison keine Aufgabe übernehmen.

Ja, das ist schwer. Ich habe im Sommer immer trainiert oder trainieren lassen. Das ist in diesem Jahr nicht möglich und ich merke, dass mir das so richtig fehlt.

Aber Ihnen wird nicht langweilig. Sie treffen sich regelmäßig mit Ihren Freunden zum Eishockey-Stammtisch. Die sollen gewettet haben, wie lange Sie es als Bayer in Dresden aushalten.

So, so, die haben also gewettet. Das habe ich nicht gewusst. Aber die Jungs täuschen sich: Mir hat es in Dresden sehr gut gefallen und ich wäre auch gerne geblieben. Ich habe als Bayer in Sachsen viele nette Menschen kennengelernt und sprachlich haben wir uns in der Mitte getroffen.

Sie haben von 1977 bis 1998 ganze 21 Jahre lang Profieishockey gespielt. Mit Ihren Erlebnissen ließen sich Bücher füllen. Ganz spontan: Wer war Ihr außergewöhnlichster Teamkamerad?

Glauben Sie mir, Toni Schumachers ,Anpfiff’ wäre ein Kinderbuch im Vergleich zu meinem Werk! Ich will Ihnen die außergewöhnlichsten Spieler nennen, mit denen ich in einer Mannschaft stand. Das waren Erich Kühnhackl, der ein Spiel tragen konnte wie kein anderer, und Frantisek Pospisil. Ich habe unglaublich viel von diesem Weltklasseverteidiger gelernt, zu dem ich immer noch Kontakt habe. Er ist ein feiner Kerl.

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