Wasserburgs Keeper Georg Haas

„Deshalb bleiben wir die kleinen Löwen“

von Redaktion

Sascha Mölders hatte seine Pflicht auf dem Rasen gerade erfüllt, zweimal kurz vor dem Pausenpfiff geknipst und machte sich gut gelaunt den Hang hinauf auf den Weg in die Katakomben des Badria-Stadions.

Vor dem Kabineneingang fand sich die verschwitzte Sechzig-Ikone in einer Traube von Löwen-Anhängern wieder, die nach Autogrammen und Fotos fragten. Geduldig erfüllte der 33-Jährige alle Wünsche und sagte dann im ruhigen Kabinentrakt: „Mei, so ist das in der Vorbereitung. Hier sind ja noch mehr Zuschauer, als in den Spielen davor. Die Organisatoren haben hier echt gut gearbeitet und wenn Wasserburg noch ein Tor schießt, ist doch für alle was dabei.“

Den Job mit dem Ehrentreffer erledigte Christoph Scheitzeneder. Das Erfolgsgeheimnis eines ehemaligen Bundesliga-Stürmers, versuchte Wasserburgs Keeper Georg Haas hinterher zu entschlüsseln, der zweimal das Nachsehen gegen Sascha Mölders hatte. „Mir hat wirklich imponiert, wie geschickt er seinen Körper einsetzt, sodass man ihn in jeder Situation am Sechzehner anspielen kann und er den Ball sicher ablegt. In der Bezirksliga wären solche Bälle zu 90 Prozent weg gewesen.“ Selbst für den abgeklärten 35-jährigen Routinier war das „Löwen-Duell“ durchaus „ein sportliches Karriere-Highlight und super, vor so vielen Leuten zu spielen“. Zumal sich Haas offen zu den Münchner Löwen bekennt. „Sonst verfolge ich die Jungs um Sascha Mölders ja im Stadion oder Fernsehen. Da ist man dann vorher natürlich ein bisserl angespannt und der Respekt groß.“ Seine anvisierte weiße Weste konnte Georg Haas nicht in die Pause retten. „Der Druck ist dann einfach mal zu groß geworden, wobei wir uns zweimal auch dumm angestellt haben.“ Im Kräftemessen mit seinem Sturm-Idol war Haas letztlich unterlegen. „Deshalb bleiben wir auch die kleinen Löwen.“ bj

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