Das Interview

Die Doppel als Schlüssel zum Sieg?

von Redaktion

Kolbermoors Bundesliga-Tischtennis-Damen haben an diesem Wochenende die Möglichkeit, ein bislang noch nicht da gewesenes Kapitel für die Geschichtsbücher zu schreiben.


Kolbermoor
– In den beiden Finalspielen gegen die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim am heutigen Freitag in Bingen und am Sonntag ab 14 Uhr in Kolbermoor kann man erstmals die deutsche Meisterschaft erringen. Die OVB-Sportredaktion unterhielt sich mit Kolbermoors Abteilungsleiter Michael Fuchs.

Die Chance auf den ersten DM-Titel der Vereinsgeschichte – ist das eher eine Belastung oder gehen Sie die ganze Angelegenheit gelassen an?

Vor einem solchen Finale ist man nicht ganz so gelassen, wie vor einem „normalen“ Saisonspiel, aber als Belastung würde ich es keineswegs sehen. Wir sehen es als große Chance.

Nach dem etwas holprigen Start im Viertelfinale gegen Anröchte hat Ihr Team gegen Berlin eine gute Leistung abgeliefert. Was dürfen die Zuschauer diesmal erwarten?

Wir hoffen natürlich, dass die Zuschauer wieder gute Leistungen unserer Spielerinnen zu sehen bekommen und optimalerweise natürlich auch einen Sieg!

Sie waren jetzt etwa eine Woche im Trainingslager im Leistungszentrum in Düsseldorf. Was konnten Sie Ihren Schützlingen noch mit auf den Weg geben?

Wir wollten unser Möglichstes tun, damit unsere Damen sich auch als Team gemeinsam auf das Finale vorbereiten können. So hat neben Sabine Winter, Kristin Lang und Svetlana Ganina, die ja in Düsseldorf beziehungsweise in der Umgebung wohnen, auch Jia Liu ab Mittwoch in Düsseldorf trainiert. Neben den normalen Trainingseinheiten am DTTZ hat es auf Wunsch mancher Spielerinnen noch zusätzliche Einheiten gegeben. Das Ziel ist einfach, dass sich alle gut unterstützt und gut vorbereitet fühlen. Das ist das, was wir als Verein beisteuern können.

Bingen gilt als recht heimstark, die Halle ist ein Hexenkessel. Ein Nachteil für Ihr Team?

Ich denke, dass das keine Belastung sein wird. Das Publikum in Bingen ist immer sehr fair und korrekt, deshalb ist ein großes Publikum meiner Meinung nach eher motivierend für unsere Spielerinnen. Außerdem kommen ja auch Fans aus Kolbermoor nach Bingen!

Sie haben in den bisherigen Meisterschaftsspielen dort zumeist die Punkte abgeliefert. Wo liegt der Schlüssel für einen Erfolg?

Letztes Jahr haben wir von den Punkten her 2:2 gegen Bingen gespielt, dieses Jahr 1:3. Es sind immer sehr enge Spiele. Mit Liu Jia haben wir eine zusätzliche Weltklassespielerin, die sich auch perfekt in das Team integriert hat, und die mit ihrem Kampfgeist zusätzlich Schwung in die Mannschaft gebracht hat. Insgesamt brauchen wir einfach eine komplette Teamleistung mit Siegen sowohl im vorderen als auch im hinteren Paarkreuz, um gegen Bingen zu gewinnen.

Wie lautet Ihre taktische Marschrichtung für beide Spiele?

Wichtig ist, dass man gleich in den Doppeln gut startet, und nicht in Rückstand gerät wie in Anröchte, da die Einzel fast alle sehr ausgeglichen sein dürften.

Was passiert, wenn Ihre Mannschaft heute in Bingen verliert und am Sonntag das Heimspiel gewinnt, oder beide Begegnungen jeweils unentschieden enden?

Dann würde es eine Woche später ein Entscheidungsspiel um die deutsche Meisterschaft geben, welches wieder in Bingen sein würde. Der genaue Termin steht allerdings noch nicht fest. Interview: Gerhard Erlich

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