Saisonfinale im Fussball von der Bayernliga bis zur Bezirksliga

Fünf müssen Extraschichten schieben

von Redaktion

In Traunstein, Rosenheim, Kirchanschöring, Freilassing und Saaldorf geht die Fußball-Saison auch nach dem letzten Spieltag weiter. Der überraschende Bezirksliga-Vize Saaldorf kann in der Relegation nur gewinnen, für das übrige Quartett geht es um Schadensbegrenzung.

Rosenheim – Nur in der Bezirksliga-Abstiegsrunde ist kein Verein aus dem Kreis Inn/Salzach dabei. Reichertsheim-Ramsau, Au und Schönau retteten sich im Endspurt vorzeitig.

Bayernliga Süd

Traunstein, Wolfratshausen und Landsberg – das waren die oberbayerischen Teilnehmer an der Relegationsrunde vor einem Jahr. Bis zur 90. Minute sah es am Pfingstsamstag so aus, als ginge dieses Trio erneut in die Saison-Verlängerung. Dann kam Özgur Kart, schoss den TSV Landsberg nach fünf Jahren zurück in die Landesliga und buchte seinem SV Kirchanschöring noch einen Platz in der Relegation. Für die Gastgeber vom BCF Wolfratshausen war das 0:1 bedeutungslos, Dem Nachbarn SB Chiemgau Traunstein hätte in Vilzing auch ein Remis gereicht. 0,017 Punkte ersparten der zweiten Mannschaft des TSV 1860 München die Abstiegsrunde. Um diesen Hauch war der Quotient der „Sechziger“ (43 Punkte in 36 Spielen) besser als der der SpVgg SV Weiden (40/34) in der Bayernliga Nord. Das 0:0 in Holzkirchen war eine Punktlandung..

An der Tabellenspitze war längst alles klar. Heimstetten kehrt nach drei Jahren in die Regionalliga zurück, der TSV Rain/Lech geht in die Relegation, weil Vizemeister SV Pullach mangels eines tauglichen Stadions erneut auf den Aufstieg verzichten musste. Aus der Landesliga kommen Türkgücü-Ataspor München, der TSV Nördlingen und SSV Jahn Regensburg II.

Die Traunsteiner, nach der Hinrunde mit elf Zählern noch Schlusslicht, legten mit 30 Punkten die drittbeste Rückrunde hin. In Kirchanschöring landet man bei der Ursachenforschung für das schwache Abschneiden ausgerechnet im eigenen Stadion: Trotz des großen Zuschauerzuspruchs an der Alten Mühle reichte es nur zu zwei Siegen und neun Unentschieden. Fairplay: Der 1.FC Sonthofen überstand die 36 Spieltage ohne einen einzigen Platzverweis.

Landesliga Südost

Das nennt man Endspurt: Mit fünf Siegen und einem Unentschieden rettete sich der TSV Neuried noch von einem direkten Abstiegsplatz ans rettende Ufer. Zuletzt hatten die Münchner Vorstädter zur Oktoberfest-Zeit auf einem Nichtabstiegsplatz gelegen. Da konnten der SB/DJK Rosenheim und der ESV Freilassing trotz Siegen nicht mithalten. Großer Verlierer des letzten Spieltags ist der TSV Moosach, an dem die Querelen der vergangenen Wochen nicht spurlos vorübergingen. Die De-Prato-Elf rutschte noch in die Relegation. Noch schlimmer traf es den SV Manching, für den das Abenteuer Landesliga nach dem 1:3 in Rosenheim nach einer Saison schon wieder beendet ist. Der TV Aiglsbach stand – trotz Torschützenkönig Manfred Gröber (31 Treffer) schon vorher als Direktabsteiger fest.

In der Relegation braucht der ESV Freilassing vor allem mehr Disziplin: Sechs Rote und eine Gelb-Rote Karte sind Liga-Negativrekord. Albert Deiter (28 Tore) und Daniel Leitz (23) zeichneten zusammen für mehr als zwei Drittel der 74 ESV-Treffer verantwortlich. Öfter trafen nur Türkgücü und Freising – mehr Gegentreffer ließ aber auch nur Moosach zu.

Neu in der Landesliga sind 2018/19 der TSV 1880 Wasserburg, Eintracht Karlsfeld, der FC Garmisch-Partenkirchen und der ASCK Simbach, der den Titel in der Bezirksliga Niederbayern West holte.

Das bringt dem Trio aus dem Landkreis Altötting in der nächsten Saison ein Lokalderby mehr. Erlbach und Kastl sicherten relativ frühzeitig die Liga, Töging verspielte die Chance auf mehr. In der ersten Saisonhälfte punktgleich (!) mit dem späteren Meister Türkgücü-Ataspor, muss die zweitschlechteste Bilanz in der Rückrunde ein Alarmzeichen sein.

Herbstmeister SE Freising musste sich am Ende mit Platz zwei zufriedengeben, weil der ambitionierte SV Türkgücü-Ataspor seit dem 1:3 gegen die Domstädter Ende Oktober kein Spiel mehr verlor und 14 von 18 Partien gewann. In der Rückrunde büßte der SEF zehn Punkte auf den Meister ein.

Bezirksliga Ost

Vier Mannschaften aus dem Kreis Inn/Salzach müssen in die Relegation – eine darf. Der SV Saaldorf leistete sich nach der Winterpause nur gegen Meister Wasserburg eine Niederlage, die Elf von Mathias Rehrl pirschte sich vom fünften Platz nach der Hinrunde still und heimlich auf den zweiten nach vorne – und hat zwei Jahre nach dem Bezirksliga-Aufstieg die Landesliga im Visier.

Nur zwei Punkte weniger als der SVS hatte nach der ersten Saisonhälfte die SpVgg 1906 Haidhausen – nach dem 2:5 in Ramsau muss der Heimatverein von Franz Beckenbauer zurück in die Kreisliga. Dabei lag das Team aus dem Münchner Osten nur am ersten und am letzten Spieltag auf einem Abstiegsplatz. Den Ausschlag gab der direkte Vergleich mit dem TSV Dorfen (1:1, 1:5). Dorfen zog sich mit einem 4:1 gegen Ebersberg selbst vorläufig aus dem Abstiegssumpf – und riss die Gäste mit in die Abstiegsrunde. Dabei wähnten sich die Ebersberger schon gerettet, doch die vier schärfsten Konkurrenten um den Klassenerhalt gewannen. Timo Lorant eröffnete den Torreigen, der eingewechselte Michael Friemer machte den Deckel drauf. Doch für den Klassenerhalt muss Dorfen noch den Zwölften der Bezirksliga Süd ausschalten, den SV Planegg-Krailling. Ebersberg trifft auf den TSV Ober-/Unterhaunstadt aus Ingolstadt (Bezirksliga Nord). Damit bleibt der SV-DJK Kolbermoor der einzige Absteiger unter den acht Inn/Salzach-Klubs in der Bezirksliga. Mit fünf Roten und fünf Gelb-Roten Karten waren die Kolbermoorer zugleich die „bösen Buben“ der Liga.

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