Das Wunder blieb aus. Der ESV Rosenheim gewann zwar sein letztes Saisonspiel auswärts gegen die SG SHV/UHC Salzburg mit 32:30 (16:19), doch blieb die erhoffte Schützenhilfe des TSV Übersee aus. Die Überseer, die bereits vor dem letzten Spieltag neben dem TuS Raubling als Bezirksliga-Absteiger feststanden, kamen beim TSV Trudering mit 10:29 unter die Räder. Bei einer Truderinger Niederlage hätten die ESVler im direkten Vergleich den Klassenerhalt geschafft.
Die ersatzgeschwächten Inntaler, ESV-Coach Senftner konnte nur auf elf Spieler zurückgreifen, gaben von Beginn an mächtig Gas. Im Angriff war fast jeder Wurf ein Treffer, Riebel und Stierle waren nicht zu stoppen. Dafür vernachlässigten die ESVler die Abwehrarbeit und luden die Gastgeber zum munteren Torewerfen ein. Beide Teams spielten mit offenem Visier, Tore im Sekundentakt, vier Treffer in der dritten Spielminute sprechen für sich. Beide Torhüter brachten in dieser Phase kaum eine Hand an den Ball und kamen nicht ins Spiel. Im Rosenheimer Tor gab es einen frühen Wechsel, Herweh kam für den glücklosen Pauling. Als Salzburg von 5:5 auf 10:7 davon zog, nahm ESV-Coach Till Senftner in der zwölften Minute die Auszeit. Der UHC Salzburg nahm anschließend ESV-Spielmacher Ingo Riebel in die Manndeckung, das brachte mehr Platz für seine Nebenleute. Im Angriff spielten die Inntaler zu hektisch und übermotiviert und machten dadurch zu viele technische Fehler. Dennoch verkürzten die Gäste zehn Minuten vor der Pause auf 13:12. Sekunden vor der Halbzeitpause sah der Rosenheimer Julian Schubert nach einem Allerweltsfoul die Rote Karte (ohne Bericht), eine harte Entscheidung. Zur Pause lag der ESV mit 19:16 zurück.
Nach dem Seitenwechsel konnten sich die Rosenheimer Herren in der Abwehr steigern, Salzburg kam nicht mehr so leicht zum Torerfolg. In der 42. Minute glich Jakob Sandbichler zum 22:22 aus. Fünf Minuten vor Spielende gingen die Gäste mit 27:29 in Führung und retteten den Vorsprung über die Zeit. Der Freude über den Sieg folgte schnell die Ernüchterung: Nach dem Truderinger Heimsieg steigen die ESV-Herren als Tabellendrittletzter in die unterste Spielklasse ab.
Für den ESV spielten: M. Pauling (Tor), S. Herweh (Tor), D. Stierle (5), J. Sandbichler (6/1), I. Wolf (6), M. Schulze (1), B. Staniszewski (2), J. Maier (1), J. Schubert, D. Heid, I. Riebel (11/3).