Trotz aller Freude über den Finaleinzug blieben das Altstädter Lager erstaunlich gelassen. „Wir haben unsere Pflicht erfüllt“, fasste Coach Christian Stadler zusammen. „Wir haben alles rausgehauen und sind verdient weiter gekommen.“
War die Partie in der Anfangsphase auf einem eher überschaubaren Niveau geblieben, was zum einen auch deren Wichtigkeit, aber auch dem schweren Geläuf geschuldet war, nahm sie langsam an Fahrt auf. Woran die Altstädter nicht unwesentlichen Anteil hatten. Allerdings blieben klare Gelegenheiten Mangelware, zu dicht gestaffelt präsentierte sich die oberbayerische Deckung. Bezeichnend, dass erst ein erneuter, schnell ausgeführter Freistoß von SpVgg-Kapitän Kristian Böhnlein aus dem Halbfeld der Ausgangspunkt für die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung war. Das Spielgerät landete genau auf dem Kopf des aufgerückten Kolbeck, der den Ball unhaltbar zum späteren Halbzeitstand in den Rosenheimer Maschen (38.) versenkte.
Die bis dato beste und einzige Rosenheimer Gelegenheit nach einem Freistoß durch den sieben Meter vor dem Tor vollkommen frei stehenden Korbinian Linner Sekunden nach Wiederbeginn sorgte gleich dafür, dass die Konzentration im Altstädter Lager hoch blieb. Haarscharf verfehlte der Kopfball des für Markus Einsiedler gekommenen Angreifers das SpVgg-Gehäuse.
Es sollte nur ein kleiner Vorgeschmack auf die folgenden Minuten werden, in denen die Innstädter offensiv eine Schippe drauf legten. So musste Alexander Skowronek im SpVgg-Tor erstmals eingreifen, als er einen 15-m-Schuss von Ludwig Räuber mit etwas Glück klärte (58.). Doch ansonsten stand die Dreier-Abwehrkette der Gastgeber.
Die spielerische Linie ging den Altstädtern zwar zusehends abhanden, aber bei ihren schnellen Vorstößen vor allem über Ivan Knezevic waren sie beileibe gefährlicher als die Oberbayern. „Wir hätten bei unseren Kontern eher den Deckel drauf machen müssen“, erinnerte sich der mit einer Rippenprellung zum Zusehen gezwungene Routinier Tobias Ulbricht. So scheiterte der eingewechselte Mergin Bajrami mit einem Kopfball aus kurzer Distanz an TSV-Torwart Robert Mayer (75.), und die nächste Chance hatte Dominik Schmitt nach einem weiteren Konter, verzog aber nach abermaliger Knezevic-Vorarbeit (82.).
„Am Ende haben wir uns aber dann doch noch das Glück erarbeitet“, freute sich Knezevic. Dessen genaue Vorarbeit verwandelte Bajrami zum vorentscheidenden 2:0 (89.). Gegen resignierende Oberbayern sorgte mit Patrick Weimar ein zweiter Einwechselspieler für den Endstand. Einen langen Ball aus der Abwehr nahm der 22-Jährige auf und sorgte für das 3:0, das den Rosenheimer Leistungen freilich nicht gerecht wurde.
TSV 1860: Mayer – Zant, Heiß, Lenz – Mayerl, Räuber (81. Hartl), Maier, Denz /57. Basta), Köhler – Majdancevic, Einsiedler (46. Linner).
Schiedsrichter: Fleischmann (Kreith); Zuschauer: 612; Tore: 1:0 Kolbeck (38.), 2:0 Bajrami (89.), 3:0 Weimar (90.+4). hst/bz