Eishockey-Oberliga Play-off-Viertelfinale Spiel 3

Zick hält die Starbulls in der Serie

von Redaktion

Nur 57 Sekunden führten die Starbulls Rosenheim gestern Abend im dritten Play-off-Spiel gegen Hannover, die Scorpions lagen dagegen fast 30 Minuten vorne und trotzdem hieß der Sieger Rosenheim.

Rosenheim – Held des Abends war einmal mehr Stürmer Fabian Zick, der sich 16 Sekunden vor Spielende und vor der drohenden Verlängerung beim Spielstand von 3:3 gegen drei Hannoveraner Spieler durchtankte und dann hoch in den Winkel traf. Danach ging ein Schrei der Erleichterung durch das Rosenheimer Eisstadion, denn damit hielt Zick seine Farben in der Viertelfinalserie. Die Starbulls verkürzten auf 1:2 müssen jetzt aber unbedingt am morgen, Dienstag, 20 Uhr, bei den Scorpions gewinnen. Nur dann findet am Gründonnerstag zu Hause im emilo-Stadion ein entscheidendes fünftes Spiel statt.

„Jetzt fahren wir nach Hannover und gewinnen dort“

Manuel Kofler

Dieses Zick-Tor in der Schlussphase könnte eine Initialzündung in dieser Viertelfinalserie gewesen sein. Rosenheim stand knapp vor dem Ausscheiden, die Nerven lagen vor allem nach dem 3:3-Ausgleich blank, doch jetzt sind die Starbulls inklusive Trainer Manuel Kofler noch heißer, als sie es schon waren. „Jetzt regenerieren wir einen Tag und dann fahren wir nach Hannover und gewinnen dort“, erklärte ein selbstbewusster Starbulls-Coach, der in der Pressekonferenz überraschenderweise von „der mit Abstand schlechtesten Leistung“ seines Teams in den bisherigen drei Aufeinandertreffen mit den Scorpions sprach. Das sah ein Großteil der Fans allerdings anders, denn vor allem im ersten Drittel spielten die Rosenheimer so wie es sich die Zuschauer wünschen: aggressiv, auf den Körper, mit Zug zum Tor. Was fehlte, war ein Treffer, den Hannover mit seinem ersten gefährlichen Torschuss erzielte.

Patrick Hager drückte die Daumen

Rosenheim war bemüht, die Zuschauer spürten den Willen, feuerten an, fieberten mit, allerdings hatten die Gäste mit Björn Linda wieder einen überragenden Keeper zwischen den Pfosten. „Unglaublich was der alles hält“, erklärte auch Eishockey-Nationalspieler und Silbermedaillengewinner Patrick Hager in der ersten Drittelpause. Er drückte seinem Heimatverein die Daumen und fieberte auf der Tribüne mit.

Nach dem Ausgleich durch Chase Witala und dem erneuten Führungstreffer der Gäste durch Gibbons, schienen die Starbulls das Spiel zu Beginn des letzten Drittels drehen zu können. Nach einem Doppelschlag durch Vitezslav Bilek und Fabian Zick, wobei der Führungstreffer umstritten war, weil Torhüter Linda nach Meinung der Gäste behindert worden ist, führten die Starbulls plötzlich mit 3:2 – aber nicht lange. Eine Unachtsamkeit in der Starbulls-Defensive nutzte Christoph Koziol noch in der gleichen Minute zum 3:3. Jetzt flatterten die Nerven, im Überzahlspiel Fünf gegen Drei klappte praktisch gar nichts, die Gäste waren drauf und dran die Partie und die Serie zu entscheiden. Doch dann kam Zick und wuchtete die Scheibe über Lindas Fanghand unter die Latte.

„Egal wie, Hauptsache wir haben gewonnen. Das zählt und jetzt ist Hannover unter Druck“, glaubt Manuel Kofler. Sein Trainerkollege Dieter Reiss meinte nur: „Das wird am Dienstag ein ganz anderes Spiel. Wir müssen weniger mit dem Schiedsrichter diskutieren, weniger Strafzeiten nehmen und weniger Fehler machen. Dann können wir die Überraschung schaffen.“

Starbulls – Scorpions 4:3 (0:1, 1:1, 3:1). Starbulls: Steinhauer (Brunnert) – Draxinger, Vollmayer; Bergmann, Rohner; Neumann, Krumpe – Bilek, Baindl, Zick; Bucheli, Witala, Daxlberger; Wenzel, Reichel, Echtler; Gottwald, Heidenreich, Nowak. Tore: 0:1 (4.) Pape Schmid/Pantic, 1:1 (25.) Witala, 1:2 (31.) Gibbons/Niddery/Marek, 2:2 (41.) Bilek/Zick, 3:2 (44.) Zick/Bilek/Draxinger, 3:3 (44.) Koziol/Blank/Lehmann, 4:3 (60.) Zick/Bilek. Schiedsrichter: Nöller; Strafminuten: Rosenheim 6, Hannover 24 plus 10 Minuten für Lehmann;

Zuschauer: 3012.

Die Ergebnisse

Play-off-Viertelfinale

Starbulls - Hannover S. 4:3 (1:2)

Tilburg - Regensburg. 4:1 (3:0)

Leipzig - Selb 6:2 (1:2)

Deggendorf - Essen 6:3 (2:1)

In Klammern der Stand der Viertelfinalserie. Wer zuerst drei Spiele gewonnen hat, steht im Halbfinale.