Rosenheim – Mit Egoismus meinte Strobl, den Eigensinn seiner Spieler vor dem Tor, denn anstatt den besser postierten Mitspieler zu suchen wurde selbst abgeschlossen. Trotzdem boten sich im Spielverlauf gefühlte 15 Topchancen um einen Treffer zu erzielen, so wie zum Beispiel die von Wiggerl Räuber aus der ersten Halbzeit oder die Kopfballmöglichkeit des eingewechselten Leopold Krüger nach der Pause.
Julian Weigl unter den Zuschauern
Die Geschichte des Spiels ist relativ schnell erzählt: Die Rosenheimer starteten auf dem Kunstrasenplatz neben dem Eisstadion zielstrebig und gut, hatten in den ersten 15 Minuten hochkarätige Chancen, die allerdings teilweise leichtfertig vergeben werden. Das brachte die Rothosen dermaßen aus dem Tritt, dass der couragiert auftretende Tabellenletzte aus Unterföhring zu ersten Chancen kam.
Die 250 Zuschauer unter ihnen auch der Ostermünchener Bundeliga-Profi und Nationalspieler Julian Weigl sahen nach der Pause eine stürmisch anrennende Sechziger-Mannschaft, die aber wie in Durchgang eins hochkarätige Möglichkeiten liegen ließ. Entweder war Abschluss zu schwach oder die Hausherren scheiterten am hervorragenden Unterföhringer Torhüter Daniel Shorunkeh-Sawyerr. Und wenn der Ball einmal in Tor war wie bei dem vermeintlichen 1:0 von Danijel Majdancevic, entschied der Linienrichter fälschlicherweise auf Abseits. So verstrich Minute um Minute ohne ein Rosenheimer Tor und selbst als die Unterföhringer nach einer Gelb-Roten Karte nur noch zehn Spieler auf dem Platz standen hätte die Partie sogar noch ohne einen Punkt für die Sechziger enden können. Die Gäste nutzten die Freiräume zu gefährlichen Kontern und in der Nachspielzeit schoss Malcolm Olwa-Luta, der völlig allein aufs Rosenheimer Tor zusteuerte, den Ball völlig entkräftet am Tor. So blieb es beim 0:0-Unentschieden und Rosenheims enttäuschter Trainer Tobi Strobl gab nach den 90 Minuten zu: „Der Punkt für Unterföhring war verdient. Trotzdem muss man sich auch mal hinterfragen, ob wir nach dem Sieg in Ingolstadt zu weich geworden sind und es uns in der Wohlfühloase zu bequem gemacht haben. Da nehme ich uns als Trainerteam nicht aus.“
Unterföhrings Trainer Peter Faber: „Wir hatten bei den vielen Rosenheimer Chancen teilweise sehr viel Glück. Das muss man einfach zugeben. In der letzten Minute hatten wir trotzdem die Möglichkeit zum Sieg. Unser Torwart hat einen Sahnetag erwischt.“
TSV 1860 Rosenheim: Hausner – Denz, Heiß, Maier – Köhler (63. Linner), Basta (46. Zant), Höhensteiger, Mayerl – Räuber – Einsiedler (63. Krüger), Majdancevic.
Schiedsrichter: Haslberger (St. Wolfgang) – Zuschauer: 250
Tore: Fehlanzeige
Gelb-Rot: Sabbagh (85./ FC Unterföhring/wiederholtes Foulspiel)
Gelbe Karten: 1860 Rosenheim Einsiedler, Räuber; Unterföhring: Olwa-Luta, Sabbagh, Hofmaier.