Das haben sich die Starbulls Rosenheim und ihre Fans anders vorgestellt: Der Start in das Play-off-Viertelfinale gegen die Hannover Scorpions gestern Abend ging in die Hosen. Mit 1:4 (0:1, 1:0, 0:3) unterlagen die Hausherren im ersten Spiel der Best of five-Serie und haben damit das Heimrecht abgegeben. Gewinnen die Hannoveraner ihre beiden Heimspiele – das erste findet bereits morgen, Freitag, 20 Uhr, bei den Scorpions statt – dann stehen die Niedersachsen im Halbfinale. Doch so weit ist es noch lange nicht, auch wenn sich die Starbulls gestern Abend gegen die routinierten und offensivstarken Gäste enorm schwer taten.
Lediglich im zweiten Drittel beherrschten die Rosenheimer die Gäste und hätten die Partie bei einem Schussverhältnis von 13:4 und sehr guten Chancen entscheiden können. „Da haben wir ganz gut kombiniert, aber es fehlte die letzte Konsequenz das Tor unbedingt schießen zu wollen“, erklärte Starbulls-Coach Manuel Kofler in der Pressekonferenz und kündigte an, dass man für das Spiel in Hannover bereit sei und „die Serie mit einem Sieg wieder drehen will“.
Hannovers Trainer Dieter Reiss war voll des Lobes für sein Team, hob die „fast perfekte Abwehrarbeit“ seiner Spieler hervor und wusste gar nicht, wen er besonders loben sollte. Da gab es aber schon einige Spieler, zum Beispiel seinen Torhüter Björn Linda an dem die Rosenheimer vor allem im zweiten Drittel immer wieder scheiterten. Und dann waren da noch zwei Ex-Starbulls, die das Spiel entschieden haben: Der gebürtige Rosenheimer Christoph Koziol erzielte 2:44 Minuten vor Schluss das spielentscheidende 2:1 gegen eine unsortierte Starbulls-Defensive und Sean Fischer, der Sohn von Rosenheims Eishockey-Legende Ron Fischer, erzielte zwei Treffer und bereitete das 3:1 durch Hannovers Topskorer Patrick Schmid mustergültig vor. Bei diesem Treffer und bei Fischers zweitem Tor hatte allerdings Rosenheims Keeper Lukas Steinhauer sein Gehäuse schon lange verlassen, doch das Risiko einen sechsten Feldspieler auf das Eis zu schicken wurde wie so oft in dieser Saison nicht belohnt. Auch in den vier Powerplay-Situationen strahlten die Rosenheimer wenig Torgefahr aus, sodass es bei dem einen Treffer zum 1:1-Ausgleich blieb. Und den erzielte wieder der Finne Petri Lammassaari, der den Vorzug vor Chase Witala erhielt. Sicher eine nachvollziehbare Entscheidung von Manuel Kofler, weil die letzten beiden Spiele mit Lammassaari gewonnen wurden. Jetzt aber braucht man Tore und da könnte Chase Witala die richtige Wahl sein.
Statistik: Starbulls Rosenheim – Hannover Scorpions 1:4 (0:1, 1:0, 0:3). Starbulls: Steinhauer (Brunnert) – Draxinger, Vollmayer; Bergmann, Rohner; Neumann, Krumpe – Fröhlich, Baindl, Bilek; Lammassaari, Bucheli, Zick; Wenzel, Heidenreich, Daxlberger; Gottwald, Reichel, Nowak.
Tore: 0:1 (14.) Fischer Schmid/Lehmann, 1:1 (25.) Lammassaari/Zick/Bucheli, 1:2 (58.) Koziol/Schmid/Bombis, 1:3 (60.) Schmid/Niddery/Fischer, 1:4 (60.) Fischer/Schütt; Schiedsrichter: Halscher; Strafminuten: Rosenheim 4, Hannover 8;
Zuschauer: 2280.