Der EHC Waldkraiburg hat den Sprung ins Finale verpasst und kann nicht zum dritten Mal in Folge bayerischer Meister werden. Am Dienstagabend unterlagen die Löwen im entscheidenden dritten Halbfinalspiel der „Best-of-3“-Serie bei den Indians vom ECDC Memmingen mit 1:4. Damit ist die Saison für die Truppe von Rainer Zerwesz beendet und auch das Engagement des „Löwen-Dompteurs“, der dem Verein in schwieriger Situation half und den Klassenerhalt in der Oberliga Süd perfekt gemacht hat, ist vorüber.
Die großen Emotionen gab es nach dem Spiel, als Rainer Zerwesz die letzten Monate nochmals Revue passieren ließ. „Ich habe mich letztes Jahr riesig verabschiedet von den Fans und ich habe wirklich nicht vorgehabt, nochmal zu übernehmen. Aber ich bin Waldkraiburger und hänge auch am Verein. Dann habe ich gesagt, dass ich es drei Wochen machen kann, aber länger nicht“ erinnerte sich der inzwischen 49-Jährige. „Das war dann auch so, doch der neue Trainer hat uns auch nach drei Wochen wieder verlassen und wir standen wieder ohne Trainer da. Dann sagte ich: Bevor wir jetzt den vierten Trainer suchen, dann mache ich es bis Saisonende selbst, aber jetzt ist definitiv Schluss.“
Zerwesz bescheinigte dem Gegner verdient ins Endspiel gegen Lindau eingezogen zu sein, da man die klar bessere Mannschaft über 60 Minuten gewesen sei und die Löwen nur sehr wenige Schüsse auf Indians-Schlussmann Joey Vollmer abgeben konnten. Milan Pfalzer hatte die Hausherren nach einem torlosen ersten Drittel mit einem schönen Treffer in Führung gebracht (25:51), Dominik Piskor konnte wenig später bei eigener Unterzahl sogar nachlegen (29:40). Für die Löwen ein echter Nackenschlag, die mit Max Kaltenhauser, Nico Vogl, Basti Rosenkranz, Christian Ettwein, Daniel Schmidt und Patrick Zimmermann auf sechs Spieler verzichten mussten und dann auch den harten letzten Wochen Tribut zollen mussten. Lubor Pokovic jagte die Scheibe dann zu Beginn des letzten Drittels in die Maschen (40:50) und auch Tomas Rouseks Anschlusstreffer wenig später (41:36) brachte die Gastgeber nur kurz aus der Fassung. Antti-Jussi Miettinen versenkte den Puck im verwaisten Gehäuse zum 4:1-Endstand (58:31). „Wir haben die Serie gegen Memmingen nicht hergeschenkt, wir haben bis zum Schluss alles probiert. Aber es hat nicht gereicht. Das kleine Stückchen war Memmingen einfach routinierter“ gratulierte Zerwesz. göß