Rosenheim – Was war passiert? Die Sechziger erwischten einen optimalen Start und gingen durch zwei außergewöhnliche Treffer mit 2:0 in Führung. Erst verwandelte Wiggerl Räuber eine Ecke direkt und widmete dieses Tor seinen beiden schwer verletzten Mitspielern Fatih Eminoglu und Pius Krätschmer. Und dann kam der Auftritt von Danijel Majdancevic. Der Sechziger-Torjäger jagte den Ball aus halblinker Position unhaltbar ins lange Eck – ein Traumtor. Und es sollte nicht der letzte Auftritt von Majdancevic in diesem Spiel gewesen sein, der die Partie beeinflusste.
Trotz der 2:0-Führung bekamen die Rosenheimer nicht den gewünschten Zugriff auf das Spiel. Die Gäste wurden stärker und in diesem Zusammenhang übte Trainer Tobi Strobl nach dem Spiel Selbstkritik: „Wir als Trainerteam haben in diesem Spiel ein paar falsche Entscheidungen getroffen. Wir wollten Fußball spielen, nur auf diesem Platz ging das nicht.“ Und so kamen die Gäste nach Rosenheimer Ballverlusten immer besser auf, der Anschlusstreffer deutete sich mehrmals an und fiel schließlich auch in der 38. Minute. Erst wurde ein Schuss von Dennis Niebauer auf der Linie abgewehrt und kurz darauf traf Semi Belkahia per Kopf zum 1:2. Absolut verdient zu diesem Zeitpunkt.
Der Pausenpfiff kam für die Sechziger nicht zu früh. „Wir haben am Samstag sicher keinen Sahnetag erwischt, aber Garching ist auch keine Laufkundschaft, hatte nach der Winterpause bereits das dritte Spiel auf Rasen und wir müssen unserer Mannschaft auch einmal eine schwächere Leistung zugestehen“, nahm der Sportliche Leiter Hans Kroneck sein Team in Schutz.
Noch waren aber 45 Minuten zu spielen und als kurz nach der Pause Danijel Majdancevic mit Rot vom Platz musste, lief das Spiel fast nur noch in Richtung Rosenheimer Tor. Nach einem rüden Foul des Garchingers Göpfert an Max Mayerl wollte Majdancevic den Garchinger „zur Rede stellen“, doch da stand der kleine Tugbay im Weg. Den stieß der Rosenheimer weg, Tugbay spielte den sterbenden Schwan und Majdancevic erhielt von Schiedsrichter Huber die Rote Karte. „Für mich war das keine Rote Karte. Dani hat den Spieler zwar weggeschubst, aber nicht im Gesicht angefasst. Wir hoffen, dass er nicht länger gesperrt wird.“ Eine klare Meinung zu dem Platzverweis hatte auch Hans Kroneck: „Für mich war das eine absolute Fehlentscheidung und das werde ich in meiner Stellungnahme auch schreiben. Ich hoffe, dass er nur ein Spiel Sperre bekommt. Sogar Gäste-Trainer Weber hat das theatralische Hinfallen seines Spielers nicht gefallen.“
Rosenheim musste die restliche Spielzeit also in Unterzahl versuchen den Vorsprung über die Zeit zu retten, was aber nicht gelang. Erst vergab Niebauer eine große Kopfballchance und setzte den Ball an den Pfosten, dann traf der eingewechselte Ex-Sechziger Mario Staudigl mit einem herrlichen Volleyschuss zum 2:2-Ausgleich und in der Schlussphase rettete der neue Torhüter Rainer Hausner gegen Manuel Eisgruber mit einer starken Parade den Punkt. Zu seinen drei neuen Spielern im Team sagte Tobi Strobl: „Torhüter Rainer Hausner hat solide gespielt und uns zum Schluss den Punkt gerettet, Michael Zantl verletzte sich schon früh und musste in der Pause raus und Riccardo Basta hat gezeigt, dass er eine Bereicherung für unsere Mannschaft sein kann. Er ist ein cooler Fußballer, der in drei bis vier Wochen sicher noch besser spielen kann.“
TSV 1860 Rosenheim: Hausner, Lenz, Heiß, Zant (ab 46. Denz), Köhler, Basta, Maier, Mayerl, Räuber, Zottl (ab 46. Linner, ab 90. Krüger), Majdancevic.
Schiedsrichter: Huber (Bogen).
Zuschauer: 250.
Tore: 1:0 Räuber (12.), 2:0 Majdancevic (21.), 2:1 Belkahia (38.), 2:2 Staudigl (74.).
Besonderheit: Rote Karte für Majdancevic wegen einer Unsportlichkeit (49.).