86. Deutsche Meisterschaft im Tischtennis

Mit neuer Partnerin zum Meistertitel

von Redaktion

Kolbermoorerin Sabine Winter gewann mit Huong Do Thi die Doppelkonkurrenz

Berlin – Bis einen Tag vor den 86. deutschen Meisterschaften im Sportforum Berlin-Hohenschönhausen war nicht klar, mit welcher Spielerin Sabine Winter vom Tischtennis-Bundesligisten SV DJK Kolbermoor im Doppel an den Start gehen würde. Nach der krankheitsbedingten Absage ihrer eigentlichen Partnerin Petrissa Solja (TTC Berlin eastside) erfuhr die Nationalspielerin aus dem Referat Leistungssport des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB), dass für die ebenfalls erkrankt fehlende Nina Mittelham (TuS Bad Driburg) Huong Do Thi von den LTTV Leutzscher Füchsen 1990 nachnominiert wurde. „Huong und ich kennen uns schon aus der gemeinsamen Jugendzeit und hatten schon damals viel Spaß zusammen“, verrät Winter. Schnell wurde Kontakt aufgenommen und die Sache festgemacht.

„Damit hatten wir im Vorfeld überhaupt nicht gerechnet.“

Sabine Winter

Drei Tage später standen Sabine Winter und Huong Do Thi im Rahmen der Siegerehrung ganz oben auf dem Podium und freuten sich über den Gewinn der Goldmedaille. „Damit hatten wir natürlich im Vorfeld überhaupt nicht gerechnet“, gab Winter ehrlich zu und vergaß nicht zu erwähnen, „dass zu Beginn des Wettbewerbs noch nichts rund lief“. Gegen Alexandra Kaufmann (TTC Bietigheim-Bissingen) und Jana Kirner (DJK Offenburg) reichte es zu einem hart erkämpften Fünf-Satz-Sieg. Jeweils 3:1-Erfolge sprangen anschließend gegen Anne Bundesmann/Janina Kämmerer (TSV 1909 Langstadt) und Alena Lemmer/Yuan Wang (TSV 1909 Langstadt/TTG Bingen/Münster-Sarmsheim) heraus. „Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert. Jetzt haben wir Gold. Das ist einfach unglaublich!“

Den Triumph im Doppel-Wettbewerb bezeichnet Sabine Winter als „kleine Versöhnung“ für den verpassten Titel im Einzel. Die an Position zwei gesetzte Spielerin aus Kolbermoor gab auf dem Weg in das Halbfinale nur einen Satz ab, verlor dann jedoch gegen die spätere Vize-Meisterin Tanja Krämer vom Liga-Konkurrenten TV Busenbach in sieben Sätzen. „Vielleicht habe ich zu viele Nerven gezeigt. Tanja hat gut gespielt und verdient gewonnen. Im nächsten Jahr werde ich in Wetzlar wieder angreifen.“

Mit einem Bein stand Winters Mannschaftskollegin aus Kolbermoor, Katharina Michajlova, bereits im Viertelfinale. In der Runde der letzten 16 Damen reichte eine 4:0-Führung im siebten Satz nicht aus, um gegen Jennie Wolf (TTC 1946 Weinheim) erfolgreich zu sein. Stattdessen verlor Michajlova die nächsten elf (!) Ballwechsel und schied aus. „Blöd gelaufen. Es ist aber nichts dramatisches passiert.“ Im Doppel fehlte Michajlova an der Seite von Anna-Maria Helbig (LTTV Leutzscher Füchse 1990) ein Erfolg zum Sprung auf das Podest. Im Viertelfinale gab es eine 1:3-Niederlage gegen Lemmer/Wang.

Auch für das Eigengewächs des SV DJK Kolbermoor, Laura Tiefenbrunner, bedeutete die Runde der letzten Acht im Doppel-Wettbewerb die Endstation. An der Seite von Franziska Schreiner gab es gegen Luisa Säger (TTC 1946 Weinheim) und Jennie Wolf eine 1:3-Niederlage. „Es war mehr möglich, jedoch sind uns zu viele leichte Fehler unterlaufen“, berichtete die 16-Jährige. Im Einzel war Tiefenbrunner für die erste Hauptrunde gesetzt und schied, trotz einer anfänglichen 2:0-Satzführung, mit 2:4 gegen Vivien Scholz (MTV Tostet) aus. Auch für Sarah Mantz, die mittlerweile für den TSV Schwabhausen in der 2. Bundesliga spielt, kam in der ersten Hauptrunde das Aus. Trotz fünf Matchbällen verlor die 17-Jährige gegen Qian Wan (Borussia Düsseldorf). An der Seite von Wan gab es eine 0:3-Auftaktniederlage gegen Kaufmann/Kirner.

Die erst 14-jährige Naomi Pranjkovic musste in die Einzel-Qualifikation und verpasste lediglich aufgrund des schlechteren Satzverhältnisses den Sprung in das Hauptfeld. „Ich bin zufrieden und habe gar nicht so schlecht gespielt.“ Gegen Katharina Sabo vom Klassen-Konkurrenten TTG Süßen setzte sich Pranjkovic direkt in der ersten Begegnung mit 3:1 durch. Anschließend gab es jedoch gegen Gruppensiegerin Vivien Scholz (0:3) und Leonie Berger (Borussia Düsseldorf/1:3) Niederlagen, sodass es „nur“ zum vierten Platz reichte. Im Doppel verloren Pranjkovic und Annett Kaufmann (Bietigheim-Bissingen) in Runde eins gegen Lotta Rose (Tostedt) und Maria Shiiba (Hannover). „Wir hätten das Spiel gewinnen können. Die Niederlage liegt nur an mir, da ich in den entscheidenden Situationen leichte Fehler machte.“

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