Halle – Es ist bereits eine große Kunst mit ganz viel Können, um sich für eine deutsche Leichtathletik-Meisterschaft zu qualifizieren. Das rechte Glück hatten die regionalen Athleten heuer dennoch nicht, um nach Spitzenplätzen zu greifen. Am letzten Wochenende wurden die deutschen Jugend-Hallen-Meisterschaften in Halle/Sachsen-Anhalt ausgetragen.
Immerhin gab es einen Spitzenplatz: Im Hochsprung ging der Rosenheimer Lucas Mihota als Titelverteidiger und Führender der aktuellen deutschen Jugend-Rangliste an den Start. Im Trikot der LG Stadtwerke München hatte er dann allerdings Pech. Vorangegangen war ein massiver Trainingsrückstand, basierend auf einer Fußverletzung, die ihn zu einer vierwöchigen Sprungpause zwang. Mit exakt 2,00 Metern musste er sich mit dem vierten Rang begnügen. Drei Zentimeter fehlten ihm zu Bronze sowie sechs Zentimeter zu Silber. Auch die Siegerhöhe von 2,12 Meter von Chima Ihenetu vom SC Neubrandenburg war im bisherigen Saisonverlauf eigentlich nie ein echtes Problem für den 18-Jährigen, der im Juli die U20-Weltmeisterschaft im finnischen Tampere anvisiert.
Als ein sehr sicherer Finalkandidat galt auch Nick Kocevar vom TSV Bad Endorf in den Sprints über 60 und 200 Meter. Als amtierender bayerischer Meister in beiden Disziplinen ging er an den Start, doch bereits nach dem Vorlauf über 60 Meter kam das bittere „Aus“. Mit 6,98 Sekunden erreichte er mühelos das Halbfinale der besten 30 Athleten, doch mit einer leichten Verletzung meldete er sich vorsichtshalber ab und beendete vorzeitig seinen Wettkampf.
Bitteres Pech hatte auch die Aiblinger Stabhochspringerin Noemi Rentz in der weiblichen Jugend U20: Mit technischen Problemen schaffte sie die machbare Anfangshöhe von 3,40 Metern nicht und kam im Trikot des TSV Gräfelfing mit diesem „Salto Nullo“ nicht in die Wertung. Mit ihrer Saisonbestmarke von 3,70 Metern wäre sie zwischen Platz sechs und acht gelandet. Gold ging an Leni Freya Wildgrube vom SC Potsdam mit 3,90 Metern.
Parallel wurden in Halle auch die deutschen Winterwurf-Meisterschaften ausgetragen. Im Hammerwurf der männlichen Jugend U20 war Johannes Höß vom SV Achenmühle der beste bayerische Starter. Trotz guter 51,77 Meter musste er sich mit dem 13. Rang begnügen. 5,13 Meter fehlten ihm zum Einzug in das Finale der besten acht Werfer, während der Titel an Fabio Hessling vom LAC Saarlouis mit 67,04 Metern ging. Den 15. Rang belegte hier Sebastian Schober mit 48,09 Metern.
Zuvor fanden in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle die deutschen Meisterschaften der Männer und Frauen statt. Als bester regionaler Athlet schlug sich hier der 34-jährige Robert Dippl vom TSV Wasserburg: Im Kugelstoßen der Männer erreichte er als zweitbester Bayer den elften Platz trotz beachtlichen 17,29 Metern. 85 Zentimeter fehlten ihm zum Einzug in das Finale der besten acht Stoßer. Im 60-Meter-Hürden-Rennen der Frauen ging Johanna Windmaier vom TSV Wasserburg als bayerische Vizemeisterin ins Rennen. Nach dem Vorlauf belegte sie den 16. Platz mit 8,69 Sekunden und schied damit als beste Bayerin vorzeitig aus. Immerhin bezwang sie die bayerische Meisterin Katharina Winkler von der LG Erlangen (17./8,72 Sekunden) mit einem Vorsprung von drei Hundertstelsekunden.stl