Bad Endorf – Der erste Bad Endorfer „Kinostammtisch“ mit dem essenziellen Thema „Wasser“ zog viele Interessierte in „Marias Kino“ an. In dem neuen Veranstaltungsformat sollen die in Filmen behandelten politischen Themen auf die regionale oder lokale Ebene heruntergebrochen und diskutiert werden.
Zum Auftakt zeigte der ehemalige Investmentbanker Pascal Rösler als Mitgründer der Organisation „PureWaterForGenerations“ seinen Film „2467 Kilometer – Eine Reise bis ans Schwarze Meer“. Zum einen eine sportliche Herausforderung: 63 Tage war Rösler im Jahr 2017 auf seinem SUP, also einem Standup-PaddlingBoard, auf Isar und Donau unterwegs bis zur Mündung. Sein Ziel: Mit der Aktion auf die teils schlechte Wasserqualität der Donau und Gewässern generell aufmerksam zu machen, damit in 25 Jahren das Donauwasser wieder trinkbar sein könne. Rösler stand zwar täglich zwischen sechs bis acht Stunden paddelnd auf dem Brett, konnte aber das Wasser aus dem Fluss nicht trinken und war auf morgens abgefülltes Wasser angewiesen.
Als Hauptfaktoren der Wasserverschmutzung nannte Rösler den Eintrag von Nitrat und Phosphat durch die Landwirtschaft, die industriellen Abwässer und den Eintrag von Plastik und Mikroplastik – immer wieder waren in Großaufnahme die an Donauufern angeschwemmten Plastikflaschen eingeblendet. Rösler und seine Organisation sehen eine ihrer Hauptaufgaben in der Umweltbildung, beispielsweise in Lehrerfortbildungen zum Thema, aber auch in Aktionen für und mit Schülern.
Der einstündige Film an sich (Regie: Anton Zabriskie) bestach nicht nur durch seinen Appellcharakter, sondern auch durch tolle Landschafts- und Sportaufnahmen und nicht zuletzt durch die Filmmusik, sodass die Materie modern und mit einem gewissen Spaßfaktor vermittelt wurde.
In der von Martin Both moderierten Runde stand auch Patrick Guderitz als Naturschutzbeauftragter der Eggstätter Seenplatte Rede und Antwort. Dort sei die Wasserqualität von See zu See recht unterschiedlich, so der Ökologe. Hauptprobleme seien der Nährstoffeintrag durch die Landwirtschaft und der zunehmende Tourismus, nicht zuletzt durch Ausflügler aus dem Raum München. Man müsse mit allen reden, so Guderitz. Es gebe auch rücksichtsvolle Landwirte und die meisten Besucher verhielten sich durchaus angemessen. Es müsse aber nicht sein, dass man zum Baden in die hintersten Winkel der Seenplatte vordringe, denn gerade dort würden geschützte Tiere und Pflanzen beeinträchtigt. Andreas Friedrich