Historische Stücke über die große und die kleine Politik

von Redaktion

AUS DEM VOLKSMUSIKARCHIV Neue CD des „Bayerische Geschichte im Lied“ auf dem Markt

Schon in meinem Lehrerstudium an der Pädagogischen Hochschule München-Pasing habe ich mich in den 1970er-Jahren mit den Liedern beschäftigt, die die menschliche Geschichte besingen. Am Lehrstuhl für „Didaktik der Bayerischen Geschichte“ von Prof. Dr. Hubert Glaser – und dann an der Ludwig-Maximilians-Universität – habe ich in den Seminaren den Begriff „Bayerische Geschichte im Lied“ geprägt.

„Bayerische Geschichte im Lied“ – mit diesem programmatischen Titel macht das Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern seit 1997 auf die historischen Volkslieder aufmerksam, die sich mit der großen und kleinen Politik und ihren Auswirkungen, mit Herrschern und Kriegen beschäftigen – aber auch mit dem technischen Fortschritt, mit Menschen aus dem Volk, mit gesellschaftlichen Zusammenhängen, Entwicklungen, Ereignissen und Schicksalen.

Mitte der 1990er-Jahre hat sich am Volksmusikarchiv ein Arbeitskreis zum Thema „Historische Volkslieder“ gebildet, der bis heute für Veranstaltungen, Wochenendtagungen, Referate, Aufsätze, Liedgestaltungen und Tonaufnahmen von Liedern und Melodien mit historischem Hintergrund zur Geschichte Bayerns verantwortlich zeichnet. Mittlerweile haben einige der Lieder als Motivation und besondere Quelle für den (Geschichts-)Unterricht den Weg in die Schule gefunden.

Die Resonanz auf die ersten beiden 2003 und 2004 erstellten CDs „Historische Volkslieder“ aus 500 Jahren Bayerischer Geschichte war sehr ermutigend!

Weitere CD-Themen waren „Kurfürst Max Emanuel von Bayern und die europäische Politik zwischen 1683 und 1715“, „Bayern und Griechenland“ (1832-1836) und „Napoleon und Bayern“.

Mit der nunmehr sechsten CD der Reihe „Bayerische Geschichte im Lied“ schlagen wir einen großen Bogen von der Reformation im 16. Jahrhundert über Glaubenskriege bis ins späte 19. Jahrhundert. Es geht um Krieg und Frieden, um Glauben und Vertreibung – aber auch um den in München 1791 neu eröffneten Englischen Garten, um die „Entdeckung“ der Alpen und ihrer Bewohner durch Bürger und Adel, um die beginnende Arbeiterbewegung und auch um Adele Spitzeder und ihre „Dachauer Bank“, die viele einfache Menschen um ihr Erspartes gebracht hat.

Als Musik zwischen den Liedern erklingen „Ländlerische“, aufgeschrieben von Peter Hueber, „Müllner Peter von Sachrang“ um 1800.

Der „Förderverein für das Volksmusikarchiv“ lädt alle Volksmusikfreunde zur öffentlichen Mitgliederversammlung am kommenden Sonntag, 19. Januar, um 14 Uhr in den gemeindlichen Bürgersaal, Kirchdorfer Straße 10, 83052 Bruckmühl) ein.

Es gibt beschwingte Instrumentalmusik und Volkslieder zum Mitsingen. Der Vorsitzende Franz X. Heinritzi und der Vorstand berichten kurz über die Ereignisse des vergangenen Jahres. Als Schmankerl wird an diesem Nachmittag die neue CD „Bayerische Geschichte im Lied“ vorgestellt. Der Preis für die CD wird an diesem Nachmittag fünf Euro betragen. Ab einer Einkaufssumme von 30 Euro gibt es 20 Prozent Rabatt auf alle anderen aufgelegten Veröffentlichungen des Volksmusikarchivs, wie CDs, Lieder- und Notenhefte.

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