Rosenheim – Vor genau zehn Jahren hat der 17-jährige Saso für den damals 80-jährigen Slavko Avsenik, den Gründer der Oberkrainer Musiker-Dynastie, eine CD eingespielt und war erstmals zu dessen Geburtstag mit einer eigenen Gruppe im Musikantenstadl aufgetreten. Daraus ist nun eine äußerst anerkannte Truppe geworden, die den klassischen „Oberkrainer-Sound“ des Großvaters fortführt und damit höchst erfolgreich ist.
Wer Walzer und Polka in diesem Genre liebt, der war an diesem Abend im Kuko bestens bedient. Und das waren nicht wenige. Der Saal war gut gefüllt. Und die fünf Musikanten legten sofort los. Mit einer der Erkennungsmelodien von Großvater Slavko: „Auf der Autobahn“ starteten sie die Stimmung im Saal von 0 auf 100 in wenigen Sekunden. In diesen Rhythmus bedienten sie das Publikum weiter mit „Es ist so schön, ein Musikant zu sein“, sodass die Besucher es genossen, die Hände bei dem Walzer „Slovenija“, einer gefühlvollen Hymne an die Heimat der Musikanten, einmal ruhen zu lassen.
Bei dieser Polka blieb kein Fuß am Boden
Akkordeon, Tenorhorn, Trompete, Klarinette und Gitarre kamen in den verschiedenen Stimmungen Kontrabass, steirische Knopfharmonie und Liedgitarre dazu. Diese wurde vom Vater des Saso, Gregor Avsenik, brillant bedient. Köstlich auch der Moderator Hubi Aschenbrücker, der mit launigen Texten für unterhaltsame „Pausen“ sorgte. Dass ein jeder der Musiker ein Könner auf seinem Instrument ist, belegten zahlreiche Soli, die immer wieder zu enthusiastischem Zwischenapplaus Anlass gaben. Die Sänger Lucia Sera und Dejan Zupan komplettierten mit ihren exzellenten Stimmen die Lieder aus den Federn der Avseniks.
Wie der berühmte Opa komponierte und arrangierte, so macht es auch Enkel Saso. Eigene Stücke erscheinen demnächst auf einer neuen CD.
Dass er das Talent und das Können dazu hat, bewies er mit mehreren Darbietungen wie der Polka „Ja, ja die Frauen“. Oder er stellte eine swingende Polka vor, bei der kein Fuß ruhig auf dem Parkett stehen blieb. Um welch junge Truppe es sich hier handelt, belegt auch, dass nur einer von ihnen verheiratet ist. Das gab natürlich Raum für anzügliche Texte und Titel. Mit dem typisch oberkrainischen Accelerando wurde das Publikum immer wieder aufs Neue zum Mitklatschen aufgefordert, was auch stets begeistert aufgenommen wurde. Selbst in einem unterkühlten Raum wäre hier jedermann warm geworden. So blickte man in lauter vor Begeisterung und körperlicher Aktivität glühende Gesichter. Und so darf man über den Avsenik-Enkel mit Fug und Recht sagen: (Wie die Alten sungen)… so zwitschern auch die Jungen. au