Frohlocken über leere Wände:

von Redaktion

„Supermarkt der Kunst“ in Kolbermoor lockt auch die jüngeren Generationen an

Kolbermoor – Seit fünf Jahren gibt es sie schon, die Akademie der Bildenden Künste in Kolbermoor (AKdB). Das fünfjährige Bestehen war Anlass für ein „Kunstexperiment“ der besonderen Art. Initiiert von der Geschäftsführerin der Akademie, Anna Eisner, fand in den Räumen in Kolbermoor ein „Supermarkt der Kunst“ statt.

Anders als bei den Studienabschluss- und Dozentenausstellungen war er als Verkaufsausstellung mit günstigen Preisen angelegt. „Selbstbedienung“ lautete das Stichwort, denn die Besucher konnten das gewünschte Werk einfach von der Wand nehmen und damit zur Kasse gehen. Die Erfahrungen auf dem Kunstmarkt, dass die jüngeren Generationen eher in die Bereiche Unterhaltungselektronik, digitale Medien, Sport, Reisen oder Wellness investieren als in Kunstwerke, machen vielen Galeristen und Künstlern zu schaffen. Dem wollte man seitens der Kolbermoorer Akademie mit dem „Supermarkt“ etwas entgegensetzen. Rund 700 Arbeiten von 70 Studenten und Absolventen aus verschiedenen Studiengängen der AKdB im Preissegment von 50 bis 500 Euro (die Preise hatten die Kunstschaffenden für ihre Arbeiten selbst festgelegt) wurden angeboten. Das Experiment zeigte Erfolg. Bereits kurz nach Öffnung der Türen fanden die ersten Werke einen neuen Besitzer, und so wies die „Petersburger Hängung“ an den Wänden leere Stellen auf. Zeitweise bildeten sich vor dem Büro Schlangen an der Kasse.

Rund 170 Arbeiten in den verschiedensten Techniken, mit unterschiedlichen Themen und Farbgestaltungen sowie kleinere Skulpturen fanden ein neues Zuhause. Auch stellten die Verantwortlichen der Akademie fest, dass die avisierte Klientel des jüngeren Publikums tatsächlich zahlenmäßig gut vertreten war und manch junge Familie mit den Kindern ein Bild für die heimischen vier Wände aussuchte. „Euphorisch“, beschrieb Anna Eisner die Stimmung am Ende des Tages. Was eine Entscheidung dann auch leicht machte: Es wird bestimmt in Kolbermoor wieder einen „Supermarkt der Kunst“ geben.cla

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