Ansichten einer bunten Stadt

von Redaktion

Amateurmaler stellen im „Arte & Vino“ aus

Rosenheim – Obwohl es sechs verschiedene Künstler sind, die im Rosenheimer „Arte & Vino“, dem Weinkontor, Bistro und Galerie von Josef Zeilinger in der Weinstraße zwischen Hofbräu und Ludwigsplatz, insgesamt 20 Stadtansichten zeigen, wirkt doch die Ausstellung fast wie aus einem Guss.

Die Amateurmaler Christel Berger, Manuela Fischbacher, Detlef Gaida, Martin Ottenloher, Sonja Schleburg und Georg Werner bilden hier mit viel Liebe und auch mit Hintersinn ihre Stadt ab, und sie sind sich – das darf man anhand des Gezeigten vermuten – darin einig, dass das Leben hier lebenswert ist; mit Ausnahme der vielen Baustellen, wie Ottenloher in der Darstellung einer solchen Straßensituation glossiert.

Ja, Rosenheim – besonders die Innenstadt – ist in den letzten 40 Jahren schöner, bunter und wertiger geworden, wenn auch leider in letzter Zeit ein paar Traditionsgeschäfte schließen mussten. Die sechs zeigen die Innstadt – in mal kleineren, mal größeren Formaten, aber immer farbenfreudig – in Öl- und Acrylfarben, Georg Werner vorrangig in Aquarell-Technik.

Christel Berger schaut in leicht verschwimmender Manier von der Königstraße auf den Ludwigsplatz, rechts ist das Graffito auf der vorspringenden Wand des Anwesens 5a zu sehen, in dem sich seit Jahrzehnten im ersten Stock das renommierte Jazzlokal „Le Pirate“ befindet.

Manuela Fischbacher komprimiert den angeschnittenen hölzernen Dachreiter und den Treppenturm des Mittertors sowie Rosenheims Wahrzeichen, den Turm der St. Nikolauskirche zu einem dunklen Konglomerat der Formen, Detlef Gaida bietet unter anderem eine impressionistische Draufsicht vom Brückenberg auf die Gleise des Bahnhofs, Sonja Schleburg überrascht mit einer großen Präsentation des „Regnenden Hutes“ über dem Hammerbach im nördlichen Mangfallpark sowie mit einer anziehenden Ansicht der Rotunde des Ausstellungszentrums Lokschuppen, und Georg Werner feiert in Ölmalerei die Fassade des Kraftwerks der Kunstmühle, in dem unter anderem der Rosenheimer Kunstverein residiert.

Mit dem Aquarell „Was bleibt“ lenkt er den Blick auf den alleinstehenden, mit unterschiedlich farbigen Ziegeln geschmückten alten Kamin am Werk I der Firma Kathrein, wie er von der Gießereistraße aus zu sehen ist.

Die Ausstellung „Werke zum Thema Rosenheim“ ist noch bis Samstag, 23. November, im „Arte & Vino“ in der Weinstraße 4 zu sehen. Geöffnet ist Montag bis Mittwoch von 16 bis 24 Uhr, Donnerstag bis Samstag von 10 bis 24 Uhr.

Hendrik Heuser

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