Objekte aus Papier und Kaffeesatz

von Redaktion

Künstlerkreis zeigt Werke dreier Frauen

Neubeuern – Die Ausstellung Musenhof II hat diesmal einen besonderen Gast: eine Abordnung des Frauenmuseums Bonn. Sie zeigt außergewöhnliche Objekte. Eröffnung in der „Alten Raiffeisen“ an der Auerstraße 37 in Neubeuern, (Ausweichquartier der Galerie am Markt) ist am morgigen Freitag um 19 Uhr. Marianne Pitzen, die Gründerin und Direktorin des weltweit ersten Frauenmuseums, Margret Schopka und Ellen Sinzig – drei Künstlerinnen, die seit Langem international tätig sind – zeigen ihre Werke und haben sich dafür im Vorfeld mit dem früheren kulturellen Leben im Inntal auf Schloss Neubeuern auseinandergesetzt. So lässt Marianne Pitzen die Gastgeberinnen von 1911 auftreten. Figuren, Stühle, Tische, Flaschen, Weinkelche, Kaffeekannen, Bücher, Schriftrollen – alles ist aus weißem Papier und wirkt in der Gesamtheit der Installation höchst poetisch und inhaltsreich. Margret Schopka zeigt in Anlehnung an die drei Neubeurer Kulturförderinnen drei Porträts: Sie greift die damals beliebten Séancen auf, um aus dem Kaffeesatz zu lesen: Aus echtem Kaffeesatz lässt sie ganze Interieurs entstehen. Ihre zweite Installation stellt eine Art „hängenden Garten“ dar, einen zartblauen Blütenteppich. Das dritte Porträt überrascht durch Farbe und Schmuck. Ellen Sinzig breitet den „Garten der Erinnerungen“ aus und lässt die Briefe der Hausherrinnen an die Dichter sowie Fragmente von deren Schriften – in Weckgläsern gehegt und zugleich haltbar gemacht – aus der Erde wachsen. Die zahlreichen Einmachgläser spiegeln die Versorgungslage der Kriegsjahre wider, sie stehen für die geistige Nahrung und ihre Nachhaltigkeit.

Die Ausstellung ist bis einschließlich Sonntag, 10. November, geöffnet: Freitag 18 bis 20 Uhr, Samstag 14 bis 19 Uhr, Sonntag 11 bis 19 Uhr.

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