Maria im Melodienkranz

von Redaktion

Drittes Konzert der „Inntaler Klangräume“ mit Lob der Muttergottes

Nußdorf – Für das letzte Konzert der Reihe „Inntaler Klangräume“ musste man buchstäblich wallfahren, nämlich nach der Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung in Kirchwald bei Nußdorf. Dort thront im Gnadenbild Maria im Strahlenkranz. Andreas Legath, der diese Konzertreihe konzipiert hat, wollte dieser Maria lauter Marienlieder widmen: Maria im Melodienkranz.

Ein Kranz
barocker Musik

Der Kranz war geflochten aus barocker Musik mit Marienthematik, gesungen von einem Gesangsquartett (Priska Eser, Luitgard Hamberger, Andreas Hirtreiter, Thomas Hamberger) und gespielt von dem Cantate-Ensemble, aus gesungener (der Sulzberger Dreigsang von der Empore aus) und geblasener Volksmusik (die Asslinger Blechbläser aus Osttirol). Alles war thematisch verwoben zum Marienlob.

Nicht alles passte: Die Motette „Sub tuum praesidium“ von Jan Dismas Zelenka (1679 bis 1745) wollte sich in seiner hochkomplexen, markant-gezackten Kontrapunktik nicht ins volkstümliche Konzept fügen. Und der Dreigsang litt unter der wohl krankheitsbedingten Schwäche des Soprans. Aber bei dem schönen Lied „Maria so rein, o Jungfrau so zart“ war dies in der verlangten Zartheit nicht so ausschlaggebend. Und geradezu philosophisch war ihr Lied „Jeder Tag is a Tür“. Dafür bliesen die Osttiroler Blechbläser in fein austarierten Akkorden herrlich klangsatt, so dass auch die Brahms-Marienlieder bei aller kompositorischen Raffinesse volksnah wirkten. Im „Asslinger Jodler“ bliesen die drei Flügelhörner kraftvoll und warm zugleich.

Als kleine instrumentale Kostbarkeit spielte Susanne Dräxl-Sinhart, die sonst den Dreigsang begleitete, zwei Stücke solo auf ihrer Harfe, die sich als wahres Engels-Instrument erwies. Und Hubert Huber ließ die kleine Truhenorgel in zwei Sätzen aus einem Haydn-Konzert allerliebst fröhlich trillern, tirilieren und flöten.

Von Michael Haydn erklang ein melodiöses „Salve Regina“ und von Mozart die Motette „Sub tuum praesidium“, ein zart-schlichtes Duett, von Sopran und Tenor gesungen. Valentin Rathgeber (1682 bis 1750) war mit zwei Werke vertreten: das – insgesamt etwas gemächliche – „Assumpta est Maria“ und das „Regina coeli, leatare“, das immer abwechselnd zwischen fugierten und homophonen Stellen gehalten ist und in seiner Jubelheiterkeit gut als Abschluss diente. Das Konzert endete mit dem gemeinsam gesungen und gespielten Marienlied „Freu dich, du Himmelskönigin“ – als Gruß an die Madonna im Strahlenkranz auf dem Hochaltar.

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