„Zitronenstillleben“ von Helga Mehringer. Satte Farben und die Gouache-Technik sind typisch für die Malerin, die zeitweise in Prien lebt und arbeitet.
Pittenhart – Eine sehr stimmungsvolle Ausstellung ist derzeit im Hilgerhof, in Pittenhart, zu sehen. Hier zeigt die Künstlerin Helga Mehringer ihre aktuellen Werke, „Bilder vom Garten Eden“. Anlässlich der Vernissage sprach Altbürgermeister und Zweiter Vorsitzender des Kulturvereins Hilgerhof e.V. Hans Spiel die Grußworte.
Der Kulturverein habe sich die Förderung kultureller Zwecke durch die Erhaltung und den Betrieb der Dokumentations- und Begegnungsstätte Hilgerhof zum Ziel gesetzt. Er diene der Verbreitung von Volksbrauchtum, bodenständiger Kultur und der Förderung der Volksbildung.
Licht und Farbe im gemeinsamen Spiel
Anschließend hielt Anton Freiherr von Cetto als stellvertretender Vorsitzender des Bundes der Pfalzfreunde die Laudatio auf die Ausstellung. Die Malerin Helga Mehringer, gebürtige Pfälzerin, belebe mit ihren Bildern vom Garten Eden die pfälzisch-bayerischen Beziehungen. Die Darstellungen der Landschaften hätten zum Teil mediterranen Charakter. Blumen, Früchte und Stillleben seien stets Ausdruck der gegebenen Lichtverhältnisse und eines entsprechenden Farbenspiels, wirkten harmonisch und vermittelten ein positives Lebensgefühl.
Mehringer arbeitet mit einer bestimmten Maltechnik. Es ist die Gouache, bei der mit sehr deckenden Farben gemalt wird. Dabei spachtelt die Künstlerin mit Deckweiß oder Leim verdickte Wasserfarbe auf grauen oder bräunlichen Kartongrund auf. Es sind Farben, die sich nicht beliebig übereinanderschichten lassen, sondern nach dem ersten Auftrag nicht mehr verändert werden können. Helga Mehringer setzt als Ausgangsfarben ein sehr helles, kühles Blaugrün mit viel Deckweiß, ein lichtes Beige, oder ein weißlich anmutendes Blau. Intensiv rosa blühende Büsche, violettblaue Blumen, oder das Rotocker eines Daches setzen farbige Akzente. Aus geistigen Skizzen kreiert die Malerin Werke von ruhiger, geordneter und trotzdem sehr lebendiger und lockerer Struktur. Sie zeigen künstliche Paradiese, heiter melancholische, bedrohte und vergängliche Gärten in herrlicher Idylle. Es werden unter anderem Landschaften gezeigt, Blumengärten, Dörfer und Städte, Seen und Segelboote. Die Bilder sind rätselhaft melancholisch, laden den Betrachter ein, den Traum vom Paradies zu träumen.
Mehringer lebt und arbeitet in Landau in der Pfalz und Prien am Chiemsee. Sie ist vielfach geehrt worden, hat unter anderem den Preis der Stadt Florenz 2001 und den Europäischen Kunstpreis 2001, Prag, erhalten und bereits zahlreich, auch international, ausgestellt. Ihre Werke waren bereits auf zahlreichen, auch internationalen Ausstellungen zu sehen. Die präsentierten Gemälde geben Eindrücke aus Italien und Frankreich wieder, wie „Olivenhain“ und „Côte d‘ Azur“ oder „Blühender Mandelbaum“. Ein „Zitronenstillleben“ inspiriert ebenso wie das Bild „Granatäpfel“. Beliebte Motive sind Dachansichten, zum Beispiel die „Dachlandschaft“. In den Bildern heißt Stille auch die Abwesenheit von Menschen. So liegt auf dem Gartentisch noch etwas zum Lesen, steht eine leere Kaffeetasse und auf einem Stuhl liegt ein Sommerhut. Die Ausstellung ist bis 15. September zu sehen, samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung.