Thomas Tramp gratuliert Thekla Zweckstätter zur Auszeichnung.
Rosenheim – Wenn das Ignaz-Günther-Gymnasium zum Frühjahrskonzert einlädt, ist der Besucherandrang stets besonders groß. Die Vielzahl musikalischer Talente macht es erforderlich, dass an zwei Abenden hintereinander Konzerte gegeben werden – und an beiden Abenden war der große Saal des Kultur- und Kongresszentrums voll besetzt.
Schulleiter Dieter Friedel begrüßte nicht ohne Stolz die zahlreichen Gäste, die selbst die zusätzlich angebauten Reihen bis auf den letzten Platz gefüllt hatten. „Lang haben wir darauf gewartet“, so Friedel, „jetzt sind sie zurück, die Farben der Natur“. Dass an diesem Abend „gefiedelt, geblasen und gesungen“ werden sollte, war dann aber doch etwas salopp formuliert. Die Schülerinnen und Schüler präsentierten nämlich ein durchweg hohes musikalisches Niveau.
Mächtige Klangwirkung
Nach dem Eingangslied „Nun will der Lenz uns grüßen“, das die Zuhörer eher verhalten mitsangen, begeisterte das junge sinfonische Orchester unter der Leitung von Susanna Mette mit „Jurassic Park“ von John Williams. Streicher und Bläser erzeugten in dem feierlich getragenen Stück eine mächtige Klangwirkung. Marschähnliche Motive und Fanfaren der Blechbläser bildeten zu den wogenden und webenden Streichern einen majestätischen Kontrast.
Melodische Helligkeit verströmten die Rosenheimer Zauberflöten unter der Leitung von Christiane Kneer in dem Stück „Autorallye“. Mit Schwung sang der Mittelstufenchor anschließend den Klassiker „Mamma Mia“ von Abba. Wolfgang Gahabka animierte die Jugendlichen dazu, im Rhythmus auch mal einen Ausfallschritt zu wagen. Zu den Akkorden des Klaviers hüpften die Sänger witzig im Takt bei dem Song „It had better be tonight“, zu „Gimme some lovin‘ aus dem Film „Blues Brothers“ klatschten sie fröhlich in die Hände.
Der Unterstufenchor unter Leitung von Stefan Unterhuber glänzte mit dem Volkslied „Kein schöner Land“, dem bewegten „Any dream will do“ von Andrew Lloyd Webber und dem mit viel Ausdruck präsentierten Juli-Hit„Die perfekte Welle“.
Klassische Musik stand mit Mozarts erstem Satz aus der Salzburger Symphonie auf dem Programm. Ihre beschwingte Heiterkeit brachte das Kammerorchester mit Dirigent Stephan Robens klangschön zu Gehör. Gut harmonierten Geigen und Celli im rhythmisch eingängigen, präzise gespielten Allegretto aus Karl Jenkins´ Palladio, für das sich die Zuhörer mit stürmischem Beifall bedankten.
Spritzig war Franz Suppés Ouvertüre „Leichte Kavallerie“. Trompeten und Hörner spielten schmissige Passagen, die von den Streichern geschmeidig begleitet wurden. Susanna Mette hatte den großen Klangkörper auch in Smetanas Moldau präzise unter Kontrolle. Da murmelten leise die Flöten, erzeugten die Instrumente einen ruhigen Fluss der Töne, schwollen die Wogen der Streicher immer mächtiger an.
„Goldhirschen 2.0“ nennt sich das Volksmusikensemble, das unter Leitung von Martin Anetzberger schwungvoll die muntere „Auf-und-ab-Polka“ und das ebenso beschwingte Menuettl-Schottisch von Martin Stoiber spielte – ein musikalisches Gaudium.
Sportfreunde
im Repertoire
Bewegend wurde es, als sich die Schüler der Q12, die kurz vor dem Abitur stehen, sich von ihren vier Musiklehrern verabschiedeten: Beim umgedichteten „Kompliment“ der Sportfreunde Stiller bekam jeder Lehrer eine eigene Strophe samt eigener Choreografie. Der Refrain passte dann wieder auf alle: „Wir wollten nur mal eben sagen, dass ihr das Größte für uns seid.“
Anmutig und zart sang Stefan Unterhubers Oberstufenchor das Lied „Wenn ich ein Vöglein wär“, viel Beifall gab’s für „When I hear music“ und die in eindrucksvollem Wechsel dargebotene Bohemian Rhapsody.
Ein effektvoller Gegensatz dazu war der Auftritt der Big Band, die mit fetzigen Rhythmen, Soloeinlagen und einer tollen Choreografie beim „Soul Bossa Nova“ und „A string of pearls“ das Blut der Hörer zum Sieden brachte. Nach dem anhaltendem Jubel spielte die Band als Zugabe noch den Toto-Song „Africa“.