von Redaktion

60 Jahre Inntaler Sänger – Ausverkauftes Jubiläumskonzert

Volksmusikalische Stimmen Bayerns

Raubling – Der unverwechselbare Klang ihrer Stimmen machte die Inntaler Sänger zu einer gefragten Männergesangsgruppe im deutschsprachigen Alpenraum und zu Botschaftern bayrisch-alpenländischer Volkskultur. Dieser Ruf hat sich bis heute nicht abgenützt. Wenn auch nach dem Tod von Koni Bauer die Gruppe ihre Fortsetzung als „Drei-Manner-Gsang“ fand, so war die Raublinger Gemeindehalle zu diesem außergewöhnlichen „60er-Jubiläum“ ausverkauft.

Sie haben sich aber auch etwas einfallen lassen, um sich selbst und den vielen Gästen und Freunden das schönste Geschenk zu machen – nämlich Volksmusik vom Feinsten aus Bayern und Tirol. Musikalische Freunde und Wegbegleiter, eine Auswahl bester Interpreten der alpenländischen Volksmusikszene gruppierten sich auf der Bühne, um mit den Inntaler Sängern zu feiern. Aus Tirol kamen mit Professor Peter Moser die legendäre Kirchtagmusig und mit Professor Peter Reithmeir das exzellente Harfenduo Reithmeir-Ehrenstrasser. Lange Jahre schon mit den Inntaler Sängern unterwegs sind die Brannenburger Frauen als Sulzberger Dreigesang und die Geschwister Forster, der allseits bekannte gemischte Dreigesang aus Bad Feilnbach. Das Gratulanten-Ensemble komplett machten die Hammerauer Musikanten aus dem Berchtesgadener Land, ebenfalls eine Institution in Sachen bayrischer Volksmusik.

Bayrisch „quant“ und sympathisch, mit angenehmer Stimme, führte Moderator Sigi Götze aus Marquartstein, bekannt aus vielen Sendungen des BR, durch das ausgezeichnete Programm.

Sie waren schon sehr nervös – der Sepp Wieland, der Franz Singer und der Peter Anderl, bevor’s endlich losging, aber nach den ersten herzlichen Begrüßungsreimen und -worten, bei denen fast niemand unerwähnt bleiben sollte, ging‘s vehement auf mit Musik und Gesang. Da perlten die Landler, Polkas, Walzer und de Lieder von da Oim, von da Liab und vom Jagern, aber auch die schönsten Jodler grad so von der Bühne herab und hinein in das aufmerksame Publikum, das sich in der echten Volksmusik auskennt und gerade als jahrzehntelang begeisterte Anhänger der Inntaler Sänger weiß, was Sache ist. So gab Sigi Götze aus den bewegten Jahrzehnten des Männergesangs die eine oder andere Geschichte zum Besten und schilderte Begegnungen während der zahlreichen Auftritte und Reisen daheim, in vielen Ländern Europas, ja sogar bis hinüber ins ferne Dallas. Die Schlagfertigkeit, der nie auf den Mund gefallenen Oberbayern, hatte so manche Lacher zur Folge. Auch spannte er den Bogen zu den vielen Ehrungen und Auszeichnungen, den CD-Produktionen sowie den Auftritten in Funk und Fernsehen. Persönlich gratulierte Raublings Bürgermeister Olaf Kalsperger auch im Namen seiner Amtskollegen aus Flintsbach und Samerberg.

Trotz aller Erfolge haben die „Inntaler“ nie den Boden unter den Füßen verloren, sind wahre bescheidene Freunde und lassen sich bis heute nicht vom Weg der „echten Volksmusik“ abbringen. Mit dem Dankliad, in das auch die Frauen der Sänger herzlich mit eingeschlossen wurden, verabschiedeten sich die „Jubilare“, nahmen fast mit Tränen in den Augen den Applaus entgegen und als Sigi Götze zum gemeinsamen „Olperer“ ermunterte, fand der Abend nach gut drei Stunden einen harmonischen Ausklang. Wer noch keine Festschrift (Chronist Mathias Steiner) ergatterte, kann sie bei Sepp Wieland in Flintsbach nachbestellen.

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