Seeon/Riedering – Die Jury beim Oberbayerischen Kulturpreis hatte schon immer ein gutes Händchen. Heuer kam hinzu, dass auch die beiden Preisträger den optimalen Griff getan haben bei der Wahl ihrer Laudatoren. Elfriede Ringsgwandl, Autorin, Regisseurin, Schauspielerin und Chefin des „Himmegugga“-Theaterzeltes in Riedering, hatte sich einen ihrer größten Fans gewählt: Die Staatsministerin und stellvertretende bayerische Ministerpräsidentin Ilse Aigner. Marcus Everding, Theaterautor und in Bayern multiaktiver Regisseur, ließ sich von Oliver Keymes laudatieren, Vizepräsident des Landtages von Nordrhein-Westfalen und selber ein gelernter Regisseur.
Himmegugga-Truppe war mit dabei
Theatermenschen wissen genau, wie viel eine richtige Rollenbesetzung ausmacht, darum war die Preisverleihung am Sonntag im Kulturzentrum Kloster Seeon dann auch eine harmonische und für alle erkenntnisreiche Veranstaltung. Die fröhlichen Gesichter und Gewänder der gesamten Riederinger Theatertruppe, die von ihrer Chefin ausdrücklich in den Preis mit einbezogen wurde, taten das ihre dazu.
„Theaterspielen, das ist mein Leben!“ zitierte Ilse Aigner das Bekenntnis der jüngsten Ringsgwandl-Tochter Jenny, was aus ihrer Sicht für die gesamte Truppe gilt. Ebenso wie das Motto „Wir spielen, bis keiner mehr kommt!“ Was die Ministerin jedoch für eine leere Drohung hält, denn seit Jahren ist das Theaterzelt in Riedering für Monate im Voraus ausverkauft.
„Warum spielen wir?“ fragt Oliver Keynes und zitiert als Antwort den Theaterdirektor aus einem Everding-Text: „Uns gehört die weite Welt der Fantasie und Ihr Zuschauer dürft für ein paar Stunden geliehenes Leben atmen, als ob es Eures wäre.“ Marcus Everding meinte dazu in seiner Dankesrede: „Ja, wir arbeiten für Menschen!“ Und dass diese Arbeit von Menschen aus der Politik so positiv gewürdigt wird stimmt ihn optimistisch, nicht nur für die Kultur. bov