Immling-Festival

Gelungene Hommage an die Natur

von Redaktion

„Sound of Nature“ begeisterte mit Musik und Text – allerdings im Festspielhaus

Halfing – Aufgrund unsicherer Wetterlage konnte das Konzert „Sound of Nature“ nicht wie geplant im Freien stattfinden, sondern wurde in das Festspielhaus von Gut Immling verlegt. Durch die gelungene Auswahl von Musik und Text fühlten sich die Besucher dennoch der Natur ganz nah.

Gottes Schöpfung ist in der Kunst seit jeher eine unbändige Quelle der Inspiration. Für „Sound of nature“ wählten Cornelia von Kerssenbrock, zuständig für die Konzeption, und Dramaturg Florian Maier“ einige der schönsten und bekanntesten Werke aus und erzählten mit und durch sie die Schöpfungsgeschichte. In zweieinhalb Stunden erlebten die Zuschauer musikalisch wie poetisch die Entstehung der Welt, um danach durch alle vier Jahreszeiten geführt zu werden.

Natürlich wäre die idyllische Landschaft von Gut Immling für dieses Konzert die perfekte Kulisse gewesen. Zum ersten Mal sollte dafür die neue „Waldbühne“ inmitten der grünen Wiese etwas unterhalb des Festspielhauses genutzt werden. Obwohl sich die Wetterverhältnisse im Laufe des Tages stetig verbessert hatten, wurde aus diesem Open-Air-Erlebnis dennoch nichts: Die Wiese war noch zu nass und erneuter Regen nicht völlig ausgeschlossen.

Darum entschlossen sich die Organisatoren schließlich zur Verlegung des Konzerts. Viele der Besucher, die sich auf eine romantische Sommernacht gefreut hatten, reagierten auf diese Nachricht zunächst enttäuscht. Doch der musikalische Genuss machte dieses Manko schnell wett: Das Festivalorchester stellte gleich beim ersten Stück – der Feuersinfonie von Joseph Hadyn – seine Qualität unter Beweis. Besonders viel Applaus gab es bei der temperamentvollen Komposition „Las Cuatro Estaciones portenas“ von Astor Piazzolla. Für ausgesprochen gefühlvolle Momente sorgte „La Primavera“ aus den „Vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi.

Wegen Erkrankung übernahm Evan Alexis Christ anstelle von Cornelia von Kerssenbrock die musikalische Leitung. Sein Schwung und seine Energie rissen mit – das Orchester ebenso wie das Publikum. Hervorzuheben sind auch Florian Moser an der Violine, Lasha Mghebrishvili an der Oboe und Thomas Schuch am Klavier.

Verena von Kerssenbrock rezitierte mit sonorer Stimme abwechselnd zu den musikalischen Klängen Texte von Annette von Droste-Hülshoff, James Krüss, Johann Wolfgang von Goethe, Erich Kästner, Wilhelm Busch und vielen weiteren bekannten Poeten – eine gelungene Abrundung für diesen besonderen Abend.

Artikel 9 von 9