Bruckmühl – Die alljährlichen Ratschläge für die Fastenzeit nehmen jedes Jahr in den Medien einen großen Platz ein – sie betreffen vor allem die körperliche Seite, teils aber auch die emotional-geistigen Belange des Menschseins. Nun ist das „Mehr“ oder „Weniger“ im menschlichen Lebenslauf ganz normal, es gehört dazu – oft wird es natürlich auch durch äußere Umstände wie Mangel und Luxus, Geld und Schulden, Krieg und Frieden gesteuert.
Die in den verschiedenen Religionen vorgegebenen Fastenzeiten zielen nicht nur auf körperliche Enthaltsamkeit, sondern vor allem auf innere Glaubenswerte. So kennt das Christentum neben der (früheren) adventlichen Fastenzeit vor allem die vorösterliche Fastenzeit, die sich unter anderem auf die Geschichte „Jesus in der Wüste“ bezieht. Ganz natürlich folgt auf die Fastenzeit im christlichen Glauben die Passion Jesu, die Karwoche mit dem Gedächtnis des Einzugs Jesu in Jerusalem (Palmsonntag) über das letzte Abendmahl, den Abschied von den Freunden und die Leidensnacht (Gründonnerstag), Die Verurteilung und Kreuzigung (Karfreitag), die Grabesruhe (Karsamstag) und die Auferstehung am Ostermorgen.
Das Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern hat in der Reihe „Das geistliche Volkslied das Jahr hindurch“ nun ein neues Chorheft mit 31 vierstimmigen Liedern für gemischten Chor für genau den Zeitraum von der Fastenzeit bis Ostern erarbeitet.
Für die Fastenzeit sind folgende Lieder enthalten: „Gedenke Mensch, dass Staub du bist“, „O Sünder, hör doch einmal auf“ – und „O Mensch, nun ist es für dich Zeit“. Dieses Lied (siehe Satz von Hans Bruckner für den Kirchenchor Pittenhart) spricht jeden Menschen an und ruft zur Besinnung: Habe ich genug getan für meine Mitmenschen und für die Schöpfung? Wie bin ich mit meinen Fähigkeiten umgegangen? Ist eine Korrektur notwendig?
Für die Karwoche gibt es Lieder zum Palmsonntag wie „Als Jesus nun einzog in die Heilige Stadt“, ein Lied zur Fußwaschung und das bekannte Karfreitagslied aus der Gottschee „In der ganzen Stadt, da brennet kein Licht“, dazu Lieder zu Menschen, die Jesus auf seinem Leidensweg begleitet haben, wie Magdalena, Petrus, Veronika und Simon von Zyrene. Weitere Gesänge sind: „Wach auf, wach auf, mein frommer Christ“ (Abschied Jesu), „Da Jesus in den Garten ging“, „Ecce homo“, „O Traurigkeit, o Herzeleid“.
Für das Osterfest finden sich unter anderem die Lieder „Es gingen drei heilige Frauen“, „Freu dich, du Himmelskönigin“, „Christus ist auferstanden“ im neuen Chorheft.
Bei einem Archivabend am Mittwoch, 28. Februar, um 19 Uhr, im Volksmusikarchiv (Krankenhausweg 39, 83052 Bruckmühl) wird das neue Chorheft „selber singend“ vorgestellt: Annemarie Meixner wird mit den Besuchern einige Lieder praktisch ansingen.
Die Teilnehmer können das neue Chorheft an diesem Abend zum Sonderpreis von drei Euro mitnehmen. Der Eintritt ist frei. Eine verbindliche Anmeldung bis spätestens 26. Februar an das Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern ist notwendig: Telefon 08062/5164, Fax 08062/8694, E-Mail: volksmusikarchiv@bezirk-oberbayern.de. ES