Alpenländische Weihnachtslieder

von Redaktion

Konzertreihe „Nightingale“ beim Hirzinger in Söllhuben

Riedering – Die Konzertreihe „Nightingale“ fand im Stadl beim Hirzinger in Söllhuben einen würdigen Jahresabschluss. Bariton und Impressario Thomas Schütz hatte sich etwas Außergewöhnliches einfallen lassen, standen doch einige Schätze aus dem 1951 vom Kiem-Pauli (1882 bis 1960) veröffentlichten Liederbuch auf dem Programm. Dazu kam noch die Atmosphäre im edel-rustikalen Stadl – alles Zutaten, um das sehr zahlreich erschienene Publikum in vorweihnachtliche Stimmung zu versetzen. Zusammen mit drei weiteren jungen Profimusikern – Christina Koch an der Geige, Katharina Steinbeis an der Harfe und Alexander Kuralionok am Akkordeon – gab es dann klassische Musik, die ihren volksmusikalischen Ursprung nicht verleugnen konnte. Jonas Stangl, ein elfjähriger Priener „Sängerknabe“, der bei Rainer Schütz ausgebildet wird, ergänzte mit seiner klaren und intonationssicheren Sopranstimme die kammermusikalische Besetzung. Eindrucksvoll, wie die beiden Sänger a cappella das „kloane Abc“ als sich reimende Weihnachtsgeschichte aus der Obersteiermark darboten. Los ging es aber, wie es im Voralpenland schon seit jeher der Brauch ist, mit Klöpfelliedern, ehe der „Engel des Herrn… Maria die Botschaft bracht“. Thomas Schütz zeigte hier die ganze Farbpalette seines Baritons, bat er doch sanft-rein als Maria um eine Unterkunft, dann klang er unwirsch als Wirt, der nicht gestört werden möchte, ehe er andächtig die heilige Nacht heraufbeschwor. Harfe, Geige und Akkordeon waren ebenbürtige Partner, die gut mit dem warmen Bariton Schütz‘ harmonierten. Schmunzeln mussten selbst die Musiker, als beim Lied „Was tuat denn der Ochs“ Alexander Kuralionok seinem Instrument Ochsengebrumm entlockte. Aber schon wurde es wieder lauter und fröhlicher, sollten doch auch die Hirten dem leuchtenden Stern zur Krippe folgen. Aber schließlich kehrte doch Ruhe ein – andächtig, inniglich das „Es werd scho glei dumpa“ und seligmachend das „Schlaf, göttlicher Salomon“. Dazwischen gab es auch anderes zu hören: zwei Weihnachtslieder aus Schweden, die – trotz der fremden Sprache – vertraut voralpenländisch in der Melodieführung klangen. Dann erklang ein Solo für Harfe mit Händels bekanntem ersten Satz aus dem Konzert in B-Dur: Wundervoll, wie Katharina Steinbeis mit Trillern Läufe abschloss und wie sie mit barockem Echo zauberte. Bachs Sarabande in d-moll für Geige war nicht minder eindrucksvoll – schmerzlich dissonanten Akkorde, ein mannigfacher Katalog an Phrasierungs- und Grifftechniken – Christina Koch war hier ganz in ihrem Element. Alexander Kuralionok am Akkordeon brachte mit verschiedenen Improvisationen den Dornenwald des „Maria durch ein Dornwald ging“ zum Erblühen. Den größten Zauber entfaltete das finale „Still, o Himmel, still o Erde!“ elk

Artikel 2 von 7